DSAM in Potsdam

Vom 6. Januar bis zum 8. Januar 2023 fand in Potsdam ein Qualifikationsturnier zur Deutschen-Schach-Amateur-Meisterschaft statt. Insgesamt fast 600 Spieler stellten einen neuen Teilnehmerrekord auf. Aufgeteilt in 7 DWZ-Gruppen kämpften die Spieler um ein Final-Ticket im Juli in Braunschweig. Ich selber spielte wieder in der B-Gruppe (DWZ 1900 – 2100). Allerdings war dieses Wochenende nicht mein Wochenende.  Nach einer Auftaktnull gegen ein 15-jähriges Nachwuchstalent aus Berlin (am Ende auf Platz 3 gelandet!) verschenkte ich am Nachmittag eine klare Gewinnstellung in gegnerischer (!) Zeitnot und musste am Ende sogar noch ums Remis kämpfen. Die dritte Runde wieder ein Jugendlicher (13 Jahre) und wieder eine Null. „Zur Belohnung“ dann am Nachmittag gegen den gut befreundeten Frank Sturm aus Niederelbe. Ergebnis: Remis – und das ganz ohne irgendwelche Absprachen! In der letzten Runde konnte ich dann doch noch eine schöne Schwarzpartie gewinnen und damit ein völliges Desaster verhindern. Allerdings kann ich mit 2 aus 5 alles andere als zufrieden sein.

Trotzdem war es schön, nach einer längeren Abstinenz bei dieser Turnierserie wieder mal viele bekannte Gesichter zu sehen.

Ralf Schöngart

Offene Seniorenmeisterschaft M-V

Vom 30.11. – 8.12.2022 fand in Binz auf Rügen die 22. Offene Senioren Landeseinzelmeisterschaft von Mecklenburg-Vorpommern statt. Das Turnier ist offen für Spieler ab einem Alter von 60 und für Spielerinnen ab 55. Dieses Jahr war die maximale Teilnehmerzahl von 160 Spielern am Anmeldetag bereits um 7.12 Uhr erreicht, man muss also schnell sein, um hier mitspielen zu können. Gespielt wird im Dorint-Hotel direkt am Strand (im Dezember nicht gaaaanz so wichtig …) mit einem tollen Wellness-Bereich incl. Soleschwebebecken und schöner Sauna-Landschaft. Dazu gab’s auch noch Halbpension.

Nach zwei Auftaktsiegen gegen ELO 1725 und ELO 1868 kam in Runde drei der erste „Hochkaräter“ mit ELO 2191. Mit dem Ergebnis Remis war ich durchaus zufrieden. In Runde vier saß mir ein FM (der spätere Turniersieger) mit ELO 2204 gegenüber. Ergebnis: Remis! In Runde 5 konnte ich eine spannende Partie gegen einen Gegner mit ELO 2145 gewinnen. Die stelle ich weiter unten kurz kommentiert vor. Runde 6 dann meine erste Null gegen einen FM mit ELO 2184. Runde 7 konnte ich dann wieder gewinnen (ELO 1879), bevor ich in Runde 8 gegen einen guten Bekannten (ELO 2283) meine zweite Null kassierte. In der letzten Runde konnte ich dann nochmal einen schönen schwarzfeldrigen Angriff im Königsindisch gegen ELO 1909 gewinnen. Mit 6 Punkten aus 9 Runden landete ich (als Nummer 30 gestartet) auf Platz 15, punktgleich mit Platz 10. Damit konnte ich zwar keinen Geldpreis mehr gewinnen, aber ein deutliches Plus bei DWZ und ELO verbuchen.

Und die SFB waren noch durch einen zweiten Spieler, genauer gesagt: eine Spielerin!, vertreten. Sigrun Naumann ging als Vorletzte der Setzliste ins Rennen, hielt aber in vielen Partien gegen durchweg stärkere Gegnerschaft hervorragend mit. Am Ende erzielte sie sehr gute 2,5 Punkte und konnte sich über einen DWZ-Zuwachs von 51 Punkten freuen!

Insgesamt wieder mal ein sehr schönes Turnier mit tollen Rahmenbedingungen auf der schönen Ostseeinsel Rügen.

Ralf Schöngart

Schöngart – Kannenberg

NSV-Dähnepokal: Endstation Halbfinale

Am Wochenende 19. und 20. November fand in Lehrte bei Hannover die diesjährige Endrunde um den Niedersächsischen Dähnepokal statt. Acht Qualifizierte der einzelnen Bezirke traten an, um den Pokalsieger zu ermitteln, darunter auch die beiden Finalisten des Bezirks 4. In der ersten Runde Samstag Vormittag musste ich mich mit Schwarz mit einem 14-jährigen Nachwuchstalent (DWZ 1917!) vom SK Lehrte auseinandersetzen. Durch einen kleinen Taktik-Trick konnte ich in der Eröffnung einen Bauern gewinnen und transportierte diesen Vorteil bis ins Turmendspiel und schließlich bis zum Sieg. Im Halbfinale am Nachmittag hatte ich wiederum Schwarz gegen die Nr. 1 der Setzliste (DWZ 2107). In einer spannenden Partie konnte ich in der ersten Zeitnotphase zwei Läufer für einen Turm erobern und lehnte im 41. Zug ein Remis-Angebot ab. „Eigentlich“ (das häufigste Wort im Schach …) stand ich klar auf Gewinn. In der zweiten Zeitnotphase übersah ich dann allerdings ein Bauernopfer meines Gegners – ein Angebot, das ich nicht ablehnen konnte ;-). Danach konnte ich ein Dauerschach nicht mehr verhindern, also doch Remis. In der erforderlichen Schnellpartie stellte ich (wieder in Zeitnot) einen Bauern ein und musste dem Schachfreund aus Hameln zum Sieg und damit zum Einzug ins Finale gratulieren. 

Die Partien und die Veranstaltung haben Spaß gemacht, und das ist doch das Wichtigste beim Schach!

Ralf Schöngart

Bezirks-Einzel-Meisterschaft

Vom 24.10.2022 bis 30.10.2022 fanden in Verden/Aller die Bezirks-Einzel-Meisterschaften (BEM) statt. Insgesamt 95 Teilnehmer traten in verschiedenen Jugendturnieren, dem Seniorenturnier, dem Hauptturnier sowie dem Meisterturnier an. Von den SFB waren nach Krankheits- und Terminbedingten Absagen leider nur noch Stefan Lehmkuhl und ich selbst am Start. Dafür starteten wir beide im Meisterturnier. Für Stefan lief das Turnier etwas unglücklich. Mit 2,0 Punkten (4 x Remis) aus 7 Runden landete er von 18 Teilnehmern auf Platz 16. Ich selber startete mit einer unerwarteten Niederlage ins Turnier, konnte dann aber die nächsten beiden Partien gewinnen, bevor ich dann (für mich eigentlich ungewöhnlich) die letzten 4 Runden auch Remis spielte. Mit 4,0 Punkten aus 7 landete ich am Ende auf Platz 5 und schaffte dadurch die Vorberechtigung für das Meisterturnier 2023. Bezirksmeister wurde zum 5. Mal Stefan Becker aus Lüneburg. Die Veranstaltung war sehr gut organisiert, trotz nur weniger Helfer war immer für Snacks und Getränke gesorgt.

Vielleicht nehmen im nächsten Jahr in Wohlde ja ein paar mehr SFB’er an den BEM teil. Es macht immer wieder Spaß, alte Bekannte zu treffen oder neue Spieler kennenzulernen.

Ralf Schöngart

Bericht von der LBEM in Wilhelmshaven

Am 3. September bin ich zusammen mit Bernd Laubsch von Uelzen nach Wilhelmshaven gefahren. Thorsten Oest und Stephan Richter waren auch vor Ort.

Zu den „äußeren Bedingungen“: Der Turnierraum war annehmbar, aber die eigentliche Organisation (z. B. im Vergleich zu unserer BBEM) war grottenschlecht. Da wusste man doch schnell, was wir an Friedjof Harms, dem Bezirksspielleiter unseres Schachbezirks, haben. Die Teilnehmer (18 vorqualifizierte Spieler der sechs Bezirke Niedersachsen) mußten alles selbst aufbauen. Dann wurde abgestimmt, ob wir doppelrundig oder einrundig spielen wollen. Bei einer Abstimmung von 12 zu 6 für doppelrundig wurde begonnen. Das Setzen der ersten Runde hat gefühlt 15 Minuten gedauert und führte dennoch zu einer ersten Farbverwechselung, die dann aber durch die Doppelrunde überspielt werden konnte. Ein Speiseangebot gab es nicht, aber ein Imbiss war etwa 500 Meter entfernt, so dass einige Spieler zumindest in der Mittagspause (genau nach der Hälfte des Turniers gegen 14:30 Uhr) etwas essen konnten. Die Getränkesituation war annehmbar, wenngleich der Kaffee ab der Mittagspause aus war, was mir aber reichlich egal war.

Zu meinem Turnier: in der Hinrunde ging für mich fast gar nichts. Ich verlor eine Partie nach der anderen nach Zeit. Partien, wo ich von Anfang an schlecht stand, leider aber auch Partien, wo ich klar auf Gewinn stand (mindestens vier mal!). Am Ende der Hinrunde hatte ich 3,5 – 13,5 Punkte und war mit Abstand zum Mittelfeld Vorletzter. Thorsten und Stephan hatten es etwas besser gemacht, aber standen auch unten drin. Und Bernd war mit seinem 7. Platz auch unzufrieden.

In der Rückrunde startete ich ehrgeizig mit 2,5 Punkten aus den ersten vier Spielen, fiel dann aber wieder in den Trott der Hinrunde zurück. Im letzten Drittel des Rückrunde habe ich mir noch einmal bildlich „in den Arsch getreten“ und holte immerhin 4,5 Punkte aus den letzten 6 Spielen und konnte dabei sowohl Stephan, als auch Thorsten schlagen und gegen Bernd remisieren.

Über meine Endplazierung kann ich wenig sagen, denn es gab keine einzige Tabelle in Papier (kein Drucker?) und die sogenannte Siegerehrung bestand aus einem leisen Runterablesen der Vornamen der Endtabelle (Zwischenstände wurden ‒ außer in der Mittagspause – zu keinem Zeitpunkt bekannt gegeben). Wenn ich es richtig verstanden habe, wurde Bernd 8., ich selbst 13. und Thorsten und Stephan lagen letztendlich sogar hinter mir.

Ach ja, Landesmeister des Blitzes wurde der ehemalige Stader (jetzige Lister-Hannoveraner), der sympathische und bescheidene Tobias Vöge. Gegen Tobias habe ich zweimal nach Zeit verloren. Der ist wirklich schnell wie eine Nähmaschine. Wenn Du das Endspiel gegen ihn erreichst (ist mir zweimal gelungen), dann spielt Deine Stellung oft gar keine große Rolle mehr, denn Du hast selbst noch maximal 20 Sekunden auf der Uhr und Tobias noch 2 Minuten plus x.

Mein Fazit: Mir wurden meine Grenzen deutlich aufgezeigt, besonders was Geschwindigkeit angeht. Es war mir trotzdem eine Ehre, diese Qualifikation wahr genommen zu haben. Organisatorisch würden es etliche Vereine unseres Bezirkes besser machen, vielleicht mag Buxtehude mal drüber nachdenken, ob man sich als Ausrichter bewirbt.

Stefan Lehmkuhl

Deutsche Senioren-Einzelmeisterschaft

Vom 12.8. bis 20.8.2022 fand im Maritim-Hotel in Magdeburg der Deutsche Schach-Meisterschaftsgipfel statt. Hier versammelten sich etliche Turniere an einem Ort:

Die offene Deutsche Einzelmeisterschaft, die Deutsche Fraueneinzelmeisterschaft, das Finale des Deutschen Dähnepokals, die Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft, die Deutsche Senioren-Einzelmeisterschaft (DSenEM) in den Altersklassen Ü 50 und Ü 65 und nicht zuletzt das German Masters mit den besten deutschen Großmeistern. Ich selber spielte in der Ü 50 der DSenEM mit. In den ersten 5 Runden konnte ich meine Weiß-Partien gewinnen, mit Schwarz verlor ich jedoch zweimal. In Runde 6 erreichte ich dann mit Schwarz mein erstes Remis, die Runden 7 und 8 konnte ich gewinnen. Wobei mir in Runde 8 ein Kuriosum gelang: Mein Gegner (ELO 2169) verwandelte einen Bauern zur Dame, übersah dabei allerdings, dass ich ihn mit Springer und Turm mitten auf dem Brett Matt setzen konnte. Ein bisschen Glück gehört eben auch dazu. In der letzten Runde verlor ich dann etwas unglücklich gegen einen Internationalen Meister. In dieser Partie opferte ich einen Springer und hätte bei konsequentem Spiel mindestens ein Dauerschach erreicht. Allerdings ließ ich mich von ein paar „Schein-Drohungen“ beeindrucken und gestattete dadurch meinem Gegner Gegenspiel, was ein Spieler dieses Kalibers natürlich ausnutzt. Am Ende hatte ich also 5,5 Punkte erzielt und landete bei knapp 100 Teilnehmern, als Startnummer 35 ins Turnier gestartet, auf Platz 23 (punktgleich mit Platz 14).

Am 14.8.2022 fand auch die Blitz-Einzelmeisterschaft statt. Hier erreichte ich in meiner Altersklasse 6,0 Punkte aus 11 Runden und wurde damit 21. bei 56 Teilnehmern. In diesem Turnier spielte ich gegen einen IM, drei FM und einen CM – das Feld war also nicht sooo schlecht besetzt …

Insgesamt war es eine sehr gelungene Veranstaltung. Wann hat man schon mal die komplette Deutsche Schach-Elite an einem Ort versammelt?!

Ralf Schöngart

Zentrale Endrunde der Schachbundesliga in Bremen

Die Saison für die Mannschaft der Schachfreunde Buxtehude ist abgeschlossen und steht in den Geschichtsbüchern. Mit 5 Siegen aus 7 Spielen ging eine positive Spielzeit zu Ende.

Nun könnte man denken, dass die Akkus wieder aufgeladen werden und eine Schach freie Zeit beginnt.

Dem ist nicht so, denn die zentrale Endrunde der Schachbundesliga wurde vom 07.07 bis zum 10.07 im VIP Bereich des Weserstadions ausgetragen.

Mit einem üppigen Rahmenprogramm lockte die Endrunde einige Zuschauer ins Weserstadion. Ralf Schöngart musste nicht gelockt werden, denn er war für die gesamte Endrunde als Bundesligaschiedsrichter im Einsatz. Am Samstag besuchte Thomas Höhle, als interessierter Zuschauer die Endrunde.

Der Samstag hielt 2 Fragen bereit. Wer wird Meister und wie spielt die Deutsche Nr. 1 Vincent Keymer (Nr. 50 der Welt) gegen die Nr. 1 der USA, Fabiano Caruana (Nr. 4 der Welt)?

Vincent spielte eine sehenswerte Partie und erreichte ein Endspiel, welches im 58. Zug Remis endete. Auch zu erwähnen war das Spiel der deutschen Nr. 2 Matthias Blübaum gegen Richard Rapport (Nr. 8 der Welt), welches ebenfalls unentschieden endete.

Am späten Nachmittag trafen dann die ungeschlagenen Mannschaften OSG Baden-Baden und SC Viernheim aufeinander. Nach 5 Stunden Kampf setzte sich der Titelverteidiger Baden-Baden durch und wurde am 10.07. ungeschlagen zum deutschen Meister gekrönt.

Aus Sicht eines Schachfans war die gesamte Veranstaltung gelungen. In diesen Tagen waren Weltklassespieler sprichwörtlich zum Greifen nah. Neben den erwähnten Caruana und Rapport war Vachier-Lagrave (Nr. 9) und Mamedyarov (Nr. 12) und viele mehr anwesend. Auch die gesamte deutsche Schachprominenz hat sich eingefunden. Der komplette Olympiakader (Keymer, Blübaum, Svane, Kollars, Nisipeanu) sowie bekannte deutschsprachige Schachspieler (Huschenbeth, Rustam Kasimdzhanov, Zaragatski) konnten bei der Arbeit beobachtet werden.

Vieles muss man vor Ort erleben, zum Beispiel wie schnell sich die Augen bewegen, wenn ein GM eine Variante rechnet und nicht mehr in der Theorie ist.

Die nächste Gelegenheit, so viele Weltklasse Spieler zu sehen, wird sich bei der Olympiade ergeben. Diese wird vom 26.07-08.08. in Chennai Indien ausgetragen.

Daher meine Empfehlung: Besucht solche Veranstaltungen, wenn diese vor Ort sind.

Thomas Höhle

Bild

Inhalt

1

Caruana und Rapport besprechen sich kurz der der Partie. Im Vordergrund Ex-WM Rustam

2

Nr. 8 der Welt gegen Nr. 2 Deutschland; Rapport – Blübaum

3-6

Vincent-Fabiano

7

Gata Kamsky wartet auf seinen Gegner

8

Ex-Weltmeister Rustam an Brett 7 beim Serienmeister

9

Shak gegen Ragger, 

10

Ilja Zaragatski, oft als Moderator zu sehen, heute als Spieler

11

Im Vordergrund R. Svane- J. Bjerre. Im Hintergrund Grandelius-Niemann (erst 19 und viel Potenzial)

12

Huschenbeth – Jones

13

Das Objekt der Begierde, der Pokal

14

Frederik Svane schaut seinem großen Bruder Rasmus über die Schulter

15

Schiedsrichter bei der Arbeit

16

Ausblick auf ein anderes Spielfeld

17

Zuschauer beim Top-Spiel

18-19

Schiedsrichter bei der Arbeit

20

Schiedsrichter bei der Arbeit mit  FM Colbow

NSV-Senioren-Schnellschach-Einzel-Meisterschaft

Heute stand in Sottrum die Schnellschach-Meisterschaft auf dem Programm. Gespielt wurden 5 Runden mit 15 Minuten Bedenkzeit pro Spieler und Partie. Mit 4,5 Punkten landete ich wiederum auf dem zweiten Platz, diesmal fehlte allerdings nur ein halber (!) Buchholzpunkt zum Titel. Den holte sich erneut Uwe Grimm (MTV Dannenberg). Irgendwie scheine ich ein Abo auf Vize-Meister-Titel zu haben …

Ralf Schöngart

NSV-Senioren-Blitz-Einzel-Meisterschaft

In der Woche vom 16. Mai bis 21. Mai 2022 findet in Sottrum die Niedersächsische Senioren-Einzelmeisterschaft statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde heute die NSV-Senioren-Blitz-Einzelmeisterschaft ausgetragen. Nach 10 gespielten Runden erreichte ich 7,5 Punkte und wurde damit Zweiter (NSV-Senioren-Vize-Blitzmeister, tja, es gibt schon sperrige Titel …). Neuer Senioren-Blitzmeister wurde Uwe Grimm (MTV Dannenberg) mit 8,5 Punkten.

Ralf Schöngart

Seniorenturnier in Binz

Vom 1. – 9. Dezember 2021 fand in Binz auf Rügen die 21. Offene Senioren-Landeseinzelmeisterschaft von Mecklenburg-Vorpommern (M-V) statt. Ursprünglich waren 170 Teilnehmer zugelassen, diese Zahl wurde dann jedoch auf 154 reduziert. Im Vorfeld hatten sich 240 Spieler angemeldet. Bedingt durch die Corona-Pandemie und zusätzliche Einschränkungen (z.B. die 2-G-Plus-Regelung mit täglichen Tests) zogen jedoch 140 Spieler ihre Anmeldung zurück, so dass am Ende noch 100 Teilnehmer antraten. Gespielt wurden 9 Runden im Dorint-Seehotel Binz-Therme direkt am Ostseestrand.

Trotz etwas holprigem Start konnte ich die drei ersten Runden gewinnen, u.a. gegen eine weibliche Internationale Meisterin (WIM). Die nächsten drei Runden verlor ich dann jedoch, unter meinen Gegnern war der einzige mitspielende Großmeister sowie eine weitere WIM. In Runde 7 spielte ich dann erneut gegen eine Frau, damit hatte ich gegen die seinerzeit drei Erstplazierten bei der damaligen Frauenmeisterschaft der DDR gespielt. Und es ging kurios weiter: In Runde 8 saß mir wiederum eine Frau gegenüber! Vier weibliche Gegnerinnen in einem Turnier, so etwas ist mir in meiner langen Schachlaufbahn auch noch nie passiert! Soll noch mal jemand sagen, Schach ist langweilig … In dieser Partie konnte ich die Dame erobern (nein, nicht meine Gegnerin, sondern die auf dem Brett …) und hatte somit 5 Punkte auf meinem Konto. In der letzten Runde verlor ich dann leider nach über 5 Stunden Spielzeit und 80 Zügen. Mit 5 Punkten aus 9 Runden landete ich am Ende auf Platz 27 und verlor ca. 5 DWZ- und ELO-Punkte. Meine Punkterwartung lag bei 5,2, es konnte mir jedoch niemand verraten, wie ich die fehlenden 0,2 Punkte hätte holen können 😉

Der Landesverband M-V ist der einzige Verband, der auch am Brett das Tragen einer Maske vorschreibt. Das ist ungewohnt und auch ziemlich anstrengend, vor allen Dingen, wenn man wie ich mehrere Partien über 4 oder sogar 5 Stunden spielt. Erholen konnte man sich dann aber bei leckerem Essen (incl. Halbpension!), im Wellnessbereich mit Therme, Sole-Schwebebecken oder der tollen Sauna-Landschaft! Das Turnier war sehr gut organisiert, auch die alle drei Tage notwendigen Corona-Tests konnten direkt im Hotel durchgeführt werden. Mir wurde das Turnier von mehreren Schachfreunden empfohlen und ich kann es nur bestätigen: Das Turnier ist die Teilnahme wert!

Ralf Schöngart