Zweiter Spieltag BOL, souveräner Sieg

Am 19.11.2023 hatte unsere Erste Mannschaft die SG Bremervörde/Gnarrenburg zu Gast. Es sollte mal wieder ein punktreicher Kampf werden.

Den Beginn machte allerdings ein farbloses Remis von Stefan Klein an Brett 6. Bereits die nächste Partie an Brett 7 (Rafael Krain) endete zu unseren Gunsten. Rafael hatte im Mittelspiel einen Bauern gewonnen, den er bis zum Bauernendspiel behielt und damit gewann.

Bei Stefan Lehmkuhl an Brett 4 war es zu einem Endspiel mit gleicher Bauernzahl und jeweils einem Springer gekommen, remis war das logische Ergebnis. Ralf Schöngart an Brett 1 konnte sich schnell die h-Linie öffnen, diese aber zunächst nicht zu seinen Gunsten ausnutzen. Sein Gegner begann einen Angriff gegen den unrochierten König, in dessen Verlauf Ralf aber 2 Bauern gewinnen konnte. Im Endspiel waren diese Mehrbauern dann Spiel entscheidend,

Torsten Damm spielte an Brett 5. Sein Gegner hatte seine Mittelbauern auf den schwarzen Feldern festgelegt und behielt nach einigem Figurentausch den „schlechten Läufer“. Aber auch Torstens Springer konnte nicht in die gegnerische Stellung einbrechen, so einigten sich die Gegner auf remis.

Als nächster beendete Bernd Skalmowski an Brett 2 seine Partie. Er hatte sich lange schwer getan mit der eigenwilligen Eröffnungsbehandlung seines Gegners. Nachdem mehrere Figuren getauscht wurden, konnte er aber einen gedeckten Freibauern auf der e-Linie platzieren. Sein Gegner war am Ende chancenlos und gab kurz vor dem Matt auf.

Nun hatten wir bei dem Zwischenstand von 4,5: 1,5 den Sieg also schon in der Tasche. Allein die beiden übrigen Partien waren noch unklar. An Brett 8 hatte sich Martin Winkelmann einen deutlichen Platzvorteil erarbeitet, jedoch der wirkliche Durchbruch gestaltete sich schwer. Schließlich gewann er durch eine Fesselung auf der g-Linie einen Läufer und sein Gegner gab auf.

Nun war nur noch Frank Schildt an Brett 3 in Aktion. Er hatte durch eine Springergabel einen Bauern gewonnen. Aber der aktive Turm seines Gegners machte ihm ganz schön zu schaffen. Durch genaues Spiel gelang ihm aber ein Bauernmarsch bis zur 7. Reihe und mit nur noch 3 Minuten auf der Uhr, konnte er das Spiel für sich entscheiden.

So stand es am Ende  6,5 zu 1,5 für uns und wir konnten damit den ersten Tabellenplatz verteidigen.

Bernd Skalmowski

SFB-Julklapp-Blitzturnier

Ausschreibung zum Julklapp-Blitzturnier 2023

In diesem Jahr wollen wir am letzten Spieltag in diesem Jahr wieder unser Julklapp-Blitzturnier durchführen. Vielleicht gelingt dem Einen oder Anderen eine Revanche für die Blitzmeisterschaft. Eingeladen sind nicht nur alle Vereinsmitglieder der Schachfreunde Buxtehude, sondern auch alle Gäste und Freunde unseres Vereins, also jeder, der Lust und Interesse hat. Mitzubringen ist wie immer ein kleines Geschenk (möglichst unkenntlich verpackt) im Wert von ca. 5 – 10 Euro. Hier die weiteren Eckdaten:

Zeit und Ort:

15. Dezember 2023 um 20.00 Uhr in der „Hohen Luft“, Stader Straße 15 in Buxtehude

Anmeldeschluss: 20.00 Uhr

Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich, jeder kann am Spieltag spontan vorbeikommen.

Modus:

Rundenturnier jeder gegen jeden, mit je 5 Minuten Bedenkzeit. Die mitgebrachten Geschenke werden auf einem Tisch aufgebaut. Die Reihenfolge der Abschlussplatzierung entscheidet darüber, wer sich bei der anschließenden „Bescherung“ als Erstes ein Geschenk aussuchen darf – wobei (hier zeigt sich ein kleiner Touch von Weihnachtsmoral) man sich nicht von Äußerlichkeiten blenden lassen sollte, denn das größte oder am aufwendigsten verpackte Geschenk muss keinesfalls auch das schönste oder wertvollste sein 🙂

Wir freuen uns auf euer zahlreiches Erscheinen aus nah und fern!

Euer

Bernd Skalmowski

 

 

Trauer um Hans-Werner Krawinkel

Mit großer Trauer haben wir erfahren, dass unser Vereinsmitglied Hans-Werner Krawinkel am 4. November 2023 im Alter von 96 Jahren verstorben ist.

Hans-Werner war bereits in den 1960’iger Jahren in Buxtehude schachlich aktiv, so gewann er damals z.B. den Titel des Buxtehuder Stadtmeisters. Durch seine berufliche Tätigkeit im Verteidigungsministerium verschlug es ihn lange Jahre nach Bonn. Nach seiner Pensionierung kehrte er nach Buxtehude zurück und konnte endlich wieder seiner großen Leidenschaft Schach nachgehen. Seit dem Jahr 2000 war Hans-Werner Mitglied bei den Schachfreunden Buxtehude. Er engagierte sich stets zuverlässig bei den vereinsinternen Turnieren, aber auch bei den Mannschaftskämpfen war immer auf ihn Verlass. Sein korrektes Auftreten, seine verbindliche und freundliche Art auch bei Konflikten kann man am besten mit dem Begriff „Gentleman“ beschreiben. Durch diese Art genoss er auch in Schachkreisen weit über Buxtehude hinaus großes Ansehen. Aus Anlass seines 90. Geburtstages wurde Hans-Werner Krawinkel als erstes und bisher einziges Vereinsmitglied zum Ehrenmitglied der Schachfreunde Buxtehude ernannt.

Am Schachbrett war er ein Kämpfer, auch in scheinbar aussichtslosen Positionen versuchte er alles. Sein Lieblingssatz lautete: „Es wäre schöner, wenn es schöner wäre“. Leider konnte er aus gesundheitlichen Gründen in den letzten Jahren nicht mehr aktiv am Spielgeschehen teilnehmen. Aber auch beim Umgang mit seiner Krankheit kam aufgeben für ihn nicht in Frage. Jetzt hat er allerdings diesen letzten Kampf verloren. Unser Mitgefühl gilt seiner Frau und seinen Töchtern.

Wir verlieren mit Hans-Werner Krawinkel einen wirklichen Schachfreund, der dem königlichen Spiel sein ganzes Leben treu geblieben ist. Die Schachfreunde Buxtehude werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

So werden wir Hans-Werner in Erinnerung behalten.

Für die Schachfreunde Buxtehude

Ralf Schöngart

104. Sekt oder Selters Turnier

Vom 11.11 – 12.11.2023 fand in Hamburg das 104.Sekt oder Selters Turnier, organisiert vom Hamburger SK, statt. Hierbei wird das Teilnehmerfeld in 4er-Gruppen nach DWZ-Stärke („Amerikanisches System“) eingeteilt. Der Sieger erhält eine Flasche Sekt, die anderen drei eine Flasche Selter. Unser Verein wurde nur durch mich selbst (Justus Ibe) vertreten. Mit DWZ 1462 startete ich in Gruppe H (es ging insgesamt bis Q) und war dort an vierter Stelle gesetzt.

In der ersten Runde musste ich gegen den Setzlistenzweiten (DWZ 1490) ran. Mit Schwarz wählte ich die Sizilianische Verteidigung und konnte durch taktisches Geschick zwei Bauern gewinnen. Dann leistete ich mir jedoch ein paar Rechenfehler und hatte plötzlich eine verlorene Stellung, die mein Gegner sicher nach Hause fuhr.

In der zweiten Runde spielte ich mit Weiß gegen den Setzlistendritten (DWZ 1470). Er wählte die Najdorf-Variante im Sizilianer. Wir beide leisteten uns keinerlei Fehler, bis mein Gegner urplötzlich seinen Läufer selbst fesselte, welchen ich mit einem Bauern angreifen und somit gewinnen konnte. Mein Gegner gab wenig später frustriert auf.

In der letzten Runde musste ich schließlich gegen den Setzlistenersten (DWZ 1507) spielen. Ich hatte, wie auch in der ersten Runde, schwarz und wählte wiederum die Sizilianische Verteidigung. Mein Gegner wählte als Antwort die Alapin-Variante und kam mit leichten Vorteil aus der Eröffnung raus. Diesen konnte er jedoch nicht verwerten und man einigte sich schlussendlich im Damenendspiel mit gleicher Bauernzahl auf remis.

Mit den erreichten 1.5 Punkten, bin ich auf dem dritten Platz gelandet und konnte eine Flasche Selter mit nach Hause nehmen.

Justus Ibe

Pokal-Coup knapp verpasst

Am Sonntag, 5.11.23, fand in Barsinghausen die Finalrunde um den NSV-Mannschaftspokal der Senioren (Ü 60) statt. Es wurde aber nicht nur das Finale ausgetragen, sondern auch die anderen Platzierungen wurden in einer sog. Trostrunde ausgespielt. Gleich bei unserer ersten Teilnahme an diesem Wettbewerb haben wir es bis ins Finale geschafft. Und in diesem Finale trafen wir auf Fortuna Logabirum. Was sich wie ein Ort aus den Asterix-Heften anhört, ist in Wirklichkeit ein Stadtteil der Stadt Leer in Ostfriesland. Wir gingen als klarer Außenseiter in diesen Kampf, waren wir doch an allen Brettern bei den DWZ unterlegen – teilweise mit mehr als 300 Punkten! 

Es begann mit einem Remis von Bernd Skalmowski an Brett 2. Bernd spielte gewohnt sicher und erstickte mit Schwarz alle Angriffsbemühungen seines Gegners (DWZ 1945) im Keim. Schließlich entstand ein Endspiel mit ungleichen Läufern bei gleicher Bauernzahl, die Punkteteilung war unausweichlich. An Brett 3 sprang Hans-Peter Tödter für den berufsbedingt fehlenden Volker Harms ein. Seine Gegnerin war die NSV-Schatzmeisterin (DWZ 1759). In einer unorthodox behandelten schottischen Partie büßte Hans-Peter in der Eröffnung einen Bauern ein und konnte trotz großen Kampfes diesen Nachteil nicht mehr ausgleichen. Die ostfriesische Mannschaftsführerin verwertete den Mehrbauern souverän im Endspiel – 0,5 : 1,5. Dann jedoch der Ausgleich! Peter Rußi hat keine Angst vor großen Zahlen: Im Damengambit schnürte er an Brett 4 mit Weiß seinen Gegner (DWZ 1700) mehr und mehr ein. Seinen Angriff krönte er mit einem sehenswerten Springereinschlag auf h6, wonach sein Gegenüber die Partie verloren gab – 1,5 : 1,5!

Peter Rußi kurz vor dem entscheidenden Springereinschlag!

Es musste also die Partie an Brett 1 entscheiden. Hier traf Ralf Schöngart mit Weiß auf einen langjährigen Zweit- und Oberligaspieler (DWZ 2056). Ralf wählte die englische Eröffnung, um die Leib- und Magenvarianten seines Gegners zu vermeiden. Der Lohn war ein Bauerngewinn, allerdings auf Kosten eines etwas ins Abseits geratenen Springers. Dieser Springer fand auch keinen Weg mehr in die Freiheit, der Buxtehuder schaffte es jedoch, ein Endspiel Turm – Läufer – 4 Bauern gegen Turm und 6 Bauern zu erreichen. Durch druckvolles Spiel konnte der Leeraner Spitzenspieler jedoch nach und nach die Bauern einsammeln, bis schließlich nur Turm, Läufer und 1 Bauer gegen Turm und 1 Bauer auf dem Brett war. Dann übersah der ostfriesische Spieler jedoch eine kleine taktische Finte, die ihn seinen letzten Bauern kostete, woraufhin er nach 4 Stunden Spielzeit sofort Remis anbot. Damit war der Endstand von 2 : 2 erreicht. Allerdings sprach dieses Mal die Berliner Wertung knapp gegen uns, so dass wir mit Platz zwei zufrieden sein mussten. Aber so einen großartigen Kampf hätten uns vor dem Wettkampf wohl nur die wenigsten zugetraut. Trotzdem gehen unsere herzlichen Glückwünsche zum Pokalsieg an die Spieler*innen von Fortuna Logabirum! 

Das gesamte Turnier fand in sehr freundschaftlicher und familiärer Atmosphäre statt. So brachten beispielsweise zur Finalrunde alle Mannschaften einen Kuchen mit! Uns hat es als Newcomer in diesem Wettbewerb sehr viel Spaß gemacht und wir werden sicherlich im nächsten Jahr wieder dabei sein!

Ralf Schöngart

vlnr: Bernd Skalmowski, Ralf Schöngart, Peter Rußi, Hans-Peter Tödter. Es fehlt Volker Harms.

Zwei Buxtehuder bei der BEM

Vor zwei Tagen ging in Bergen die diesjährige Bezirkseinzelmeisterschaft (BEM) des Schachbezirks IV zu Ende. Von den SFB waren Stefan Lehmkuhl und Justus Ibe dabei: Stefan trat im Meisterturnier an und wurde Achter bei insgesamt 14 Teilnehmern. Justus spielte im Hauptturnier und lag am Ende auf Platz 25 bei 37 Teilnehmern.

Über seine Eindrücke im Hauptturnier hat Justus einen ausführlichen Bericht geschrieben. Er findet sich hier: BEM 2023 – Hauptturnier

Thematurnier 2-2023

Liebe Schachfreunde,
am 03.11.23 spielen wir unser nächstes Thematurnier. Wir spielen 5 Runden Schweizer System. Nach einer kurzen Einführung in die Eröffnung beginnen wir jedes Spiel mit der Grundstellung der Zweispringer-Variante der Caro-Kann-Verteidigung. Nach den Zügen: 1.e4 c6 2.Sc3 d5 3.Sf3 Lg4 entsteht folgende Stellung:

Ab dieser Stellung wollen wir die Spiele beginnen. Teilnahmeberechtigt sind alle an dem Tag Anwesenden. Wir beginnen mit einer kurzen Einführung in die Eröffnung ab 20:00 Uhr und spielen anschließend 5 Runden im Schweizer System. Jeder Spieler erhält 15 Minuten Bedenkzeit pro Partie ohne Notationspflicht.

Viel Spaß und Erfolgt wünscht euer Turnierleiter!

Bernd Skalmowski

Saisonstart

Heute startete die neue Saison der Mannschaftsmeisterschaft. Dabei kam es in der Bezirksoberliga gleich zum Derby Jorker SV I gegen SF Buxtehude I. Beide Mannschaften konnten nicht in bester Besetzung antreten. Die Heimmannschaft aus Jork konnte sogar nur  sieben Spieler aufbieten, so dass wir schon vor dem 1. Zug mit 1 : 0 in Führung lagen. Das 2 : 0 ließ aber nicht lange auf sich warten: Justus Ibe konnte an Brett 8 in einem Vier-Springer-Spiel schnell die gegnerische Dame gewinnen und siegte souverän. Nach nur einer Stunde dann schon das 3 : 0 durch Stefan Klein an Brett 5. Nach dem relativ selten gespielten Schottischen Gambit gewann Stefan sehr überzeugend und sehenswert im Königsangriff. Nachdem es auch auf den anderen Brettern vorteilhaft für Buxtehude aussah, nahm Ralf Schöngart an Brett 1 das Remis-Angebot des Jorker Spitzenspielers an. Nur kurz danach konnte Stefan Lehmkuhl an Brett 4 den Mannschaftssieg sichern. Nach der Trompowsky-Eröffnung nutzte Stefan die schlechte Entwicklung der schwarzen Figuren durch ein Diagonal-Schach der Dame zu einem Turmgewinn. Der Rest war, wie es so schön heißt, nur noch eine Frage der Technik. An Brett 4 sah sich Torsten Damm mit dem z.Zt. so beliebten Londoner-System konfrontiert. Torsten konnte durch verschiedene Fesselungen in der Eröffnung zwei Bauern erobern und verwertete diesen Vorteil sicher im Endspiel. 5,5 : 0,5! Dann sogar der nächste Sieg: Martin Winkelmann wählte als Schwarzer an Brett 6 einen offensiven Aufbau gegen die englische Eröffnung. Sein Gegner kam mit diesem Aufbau nicht zurecht, büßte einen Bauern ein und kam nie zu einem echten Gegenspiel. Im Springerendspiel konnte er weiteren Bauernverlust nicht vermeiden, nach drei Stunden Spielzeit stand es 6,5 : 0,5 für die Schachfreunde! Die längste Partie lieferte – mal wieder – Frank Schildt an Brett 2.  Frank musste gegen seine eigene Lieblingseröffnung (englisch) mit Schwarz spielen. Auch hier konnte ein Bauerngewinn verbucht werden. Frank fand dann aber im Mittelspiel nicht die beste Fortsetzung und die zähe Verteidigung des Jorker Spielers wurde nach 4 Stunden mit einem Remis belohnt. Damit stand das Endergebnis von 7 : 1 für Buxtehude fest. So kann man mal in die Saison starten!

Die zweite Mannschaft der SF Buxtehude musste bei ihrem Debüt in der Bezirksklasse bei der zweiten Vertretung des SC Sottrum antreten. Den ersten Punkt schaffte Curd-Liam Hiersche an Brett 3. Nach einem Schwerfiguren-Angriff im Zentrum konnte er eine Figur erobern, woraufhin sein Gegner aufgab. Es folgte ein Remis von Volker Harms an Brett 5 gegen einen schwer einzuschätzenden Nachwuchsspieler von Sottrum. Den Ausgleich musste Tim Pape an Brett 4 zulassen, es wurde nochmal spannend. Die erneute Führung stellte Malte Witz an Brett 6 her: In einem Endspiel mit zwei Türmen gegen die Dame bei noch einigen Bauern auf dem Brett übersah der Spieler der Heimmannschaft den Damenverlust und musste aufgeben – 2,5 : 1,5. Den Mannschaftssieg unter Dach und Fach brachte dann der SFB-Mannschaftsführer Hans-Peter Tödter an Brett 2. Die Partie wogte hin und her, mal war die eine Seite im Vorteil, mal die andere. Im Endspiel konnte der Buxtehuder dann jedoch eine Figur gewinnen und den vollen Punkt für sich verbuchen – 3,5 : 1,5. Die letzte Partie des Tages spielte Thomas Höhle an Brett 1. Nach der englischen Eröffnung gewann Thomas eine Figur, sein Gegner spielte aber weiter, bis er mitten auf dem Brett mattgesetzt wurde! Mit dem 4,5 : 1,5 Sieg gelang der zweiten SFB-Vertretung ein guter Start in die Bezirksklasse.

Ergebnis SFB III – SNE II: 1 – 3

Die neu aufgestellte 3. Mannschaft der Schachfreunde Buxtehude hat bei ihrem Debüt ein wichtiges Ziel erreicht. Neben zwei „alten“ Hasen konnten zwei Nachwuchsspieler aus der Jugend eingesetzt werden, um Turniererfahrung zu sammeln.

Bjarne Walter hat bei seinem ersten Einsatz mit dem Königsbauern eröffnet und sich schnell in unübersichtliche Stellungen verwickeln lassen. Leider ist dabei Material verloren gegangen und er musste bald mit einer Figur weniger spielen. Er konnte seinen König noch eine Weile verteidigen, musste dann aber dem wesentlich erfahreneren Gegner zum Sieg gratulieren.

Maximilian Hinsch, ebenfalls ein Debütant, hat sich mit der Spanischen Eröffnung versucht und in einer ausgeglichenen Stellung gezielt die F-Linie mit Turm und Dame besetzt und den Bauern auf F7 attackiert. In einer guten Position hat sich Max in komplexe taktische Abwicklungen eingelassen und dabei durch eine Unachtsamkeit seine Dame verloren. Nach einigen Zügen musste er dann die Partie aufgeben.

Peter Rußi hat, wie üblich, mit dem d-Bauern eröffnet, um möglichst in das bekannte Fahrwasser des Damengambit zu gelangen. Der erfahrene Gegner hat sich allerdings nicht sehr kooperativ verhalten und eine seltene Variante gewählt und mit e6 und nach c4 mit c5 geantwortet. Schnell ist dann durch eine fehlerhafte Behandlung der zentrale d-Bauer verloren gegangen. Damit kontrollierte Schwarz das Zentrum und erreichte eine überlegene Stellung. Im weiteren Verlauf gelang es ihm, seine Vorteile auszubauen. Als schließlich ein Figurenverlust drohte, blieb angesichts der deutlichen Überlegenheit nur noch die Aufgabe.

Martin Neumann hat für die Eröffnung das Vierspringerspiel gewählt. Nach schwierigen Positionskämpfen konnte er die offene E-Linie besetzen. Im weiteren Verlaufe der Partie hat er nach Damentausch zwei Mehrbauern erkämpft und die 2. Reihe mit seinen Türmen besetzen können. Nachdem er ein Remisangebot abgelehnt hat und nach ausdauerndem Kampf auf dem Damenflügel sich einen Freibauern sichern konnte, hat der Gegner schließlich aufgegeben.

Mit diesem Sieg hat Martin der 3. Mannschaft den einzigen Zähler gerettet. Aber für diese Mannschaft zählt nicht nur der Sieg. Genauso wichtig ist der Einsatz der Jugendlichen und damit das Sammeln von Erfahrung für die nächsten Aufgaben.

Peter Rußi, Buxtehude, 08.10.2023

SFB III – SNE II

Maximilian Hinsch, Martin Neumann

Ralf Schöngart

 

 

Cup der Deutschen Einheit

Vom 29. September bis 5. Oktober 2023 fand in Wernigerode im Harz der „Cup der Deutschen Einheit“ (ehemals Deutschland-Cup) statt. Insgesamt 193 Spieler in 12 DWZ-Gruppen kämpften um die beliebten Pokale aus Dresdener Porzellan, um Sachpreise oder wollten einfach nur Schach spielen und nette Leute treffen. Ich selbst spielte in der zusammen gelegten Gruppe 1 + 2 (DWZ 1900 – 2100). In der ersten Runde spielte ich gegen die Nummer zwei des Turniers (DWZ 2038). Ich konnte meinen Gegner mit Schwarz komplett überspielen und hatte schlicht zwei Bauern mehr. Anstatt dann jedoch in ein gewonnenes Endspiel abzuwickeln, stellte ich erst eine Figur und dann auch die Partie ein. Das war wirklich ärgerlich! Die zweite Runde konnte ich mit Weiß gegen einen Gegner mit DWZ 1938 gewinnen. In Runde drei spielte ich gegen Frank Schellmann, einen Spitzenspieler (DWZ 1962) des Deutschen Blindenschachverbandes. Gegen sehbehinderte Spieler ist es für mich immer eine besondere Herausforderung, weil man sich doppelt konzentrieren muss, schließlich muss man die Züge beider Spieler auf dem Brett ausführen. In dieser Partie gelang mir aber eine sehr konzentrierte Leistung und ich konnte mit Schwarz einen schönen Königsangriff mit einem Turmgewinn beenden. In Runde 4 saß mir ein ehemaliger Bundesligaspieler gegenüber. Aktuell hat er zwar „nur noch“ eine DWZ von 2006, in seinen besten Zeiten lag er jedoch deutlich über 2300. An dem Tag spielte ich jedoch nicht Schach, sondern machte einfach nur Züge – also war die Null keine Überraschung. Runde fünf spielte ich gegen den Setzranglisten-Letzten (DWZ 1913). Ich erreichte mit Weiß eine vorteilhafte Stellung, musste dafür allerdings viel Zeit investieren. Mit nur noch 7 Minuten für 20 Züge nahm ich deshalb das Remisangebot meines Gegners an. Mein Gegner der vorletzten Runde (DWZ 1992) war extrem verbissen, schließlich standen aus unseren vorherigen Begegnungen zwei Nullen in seiner Bilanz. Durch einen fehlerhaften Abtausch von Leichtfiguren machte ich aus meiner aktiven Stellung eine passive und konnte schließlich das Eindringen des schwarzen Läufers und damit verbundenen Bauernverlust nicht mehr vermeiden. In der letzten Runde musste ich gegen einen guten Bekannten (DWZ 2021) antreten. Ich stand die ganze Partie über unter Druck, konnte aber alle Angriffe abwehren und schließlich durch ein Schein-Opfer sogar einen Bauern gewinnen. In einem hochdramatischen Zeitnot-Gefecht konnte ich mit nur noch 40 Sekunden auf der Uhr nicht mehr alle gegnerischen Damenschachs berechnen und musste mich nach einem Turmverlust geschlagen geben. Mit enttäuschenden 2,5 Punkten aus 7 Runden landete ich am Ende auf Platz 11 der Gruppe. Die SF Buxtehude waren aber wiederum zu Zweit am Start: Sigrun Naumann startete in Gruppe 12 (bis DWZ 1000). Als Spielerin mit wenig Turniererfahrung war sie mit ihren erzielten zwei Punkten durchaus zufrieden, obwohl in der einen oder anderen Partie evtl. sogar noch mehr möglich gewesen wäre.

Aber beim „Cup der Deutschen Einheit“ geht es nicht nur um Schach, sondern auch um das Drumherum. So machten wir z.B. einen Ausflug nach Bad Harzburg, besuchten das Luftfahrt-Museum oder probierten frischen Baumkuchen im berühmten Baumkuchen-Haus. Als Höhepunkt gab es schließlich eine Besichtigung mit Führung und anschließender Brotzeit (bei „Bier satt“) in der Hasseröder-Brauerei. Abends hatten wir immer eine nette Runde mit Freunden quer durch Deutschland, von Koblenz über Leipzig bis nach Brandenburg- also tatsächlich ein Deutschland-Cup-Club! Und ich konnte mich sogar über ein kleines Geschenk freuen: Für meine 10. Teilnahme bei diesem Turnier erhielt ich vom Veranstalter eine kleine Brocken-Hexe. 

Wer mal ein entspanntes Urlaubsturnier mit Top-Organisation und tollen Spielbedingungen erleben möchte, sollte sich den Termin 30.9.24 – 6.10.24 vormerken: Dann findet in Wernigerode der „15. Cup der Deutschen Einheit“ statt!

Ralf Schöngart

Zu viert beim Stader Open

Nach vierjähriger Pause (wegen Corona) fand am vergangenen Samstag erstmals wieder das beliebte Stader Open (Stader Stadtmeisterschaft) statt, ausgerichtet durch den Stader SV. Der Spielmodus war auch im 19. Jahrgang der gleiche wie vor der Zwangspause: Neun Runden zu je 20 Minuten Bedenkzeit sind das, was heute bei eintägigen Schnellschach-Turnieren üblich ist.

Wir von den Schachfreunden Buxtehude hatten uns auf das Stader Open gefreut und konnten immerhin vier Leute mobilisieren: Neben Ralf Schöngart war Stefan Lehmkuhl mit dabei, außerdem Justus Ibe (als einziger Jugendlicher) und ich, Stefan Klein.

Mit 36 Spielern kamen etwas weniger Teilnehmer als vom Ausrichter erwartet, dafür war das Teilnehmerfeld recht stark besetzt, mit FIDE-Meister Dirk Bredemeier als Oldenburg (DWZ 2248) als nominell stärkstem Spieler sowie acht weiteren Spielern mit DWZ über 2000.

Gleich in der ersten Runde kam es zum Buxtehuder Duell zwischen Ralf und mir. Nach einer verpatzten Eröffnung kam ich schnell in Nachteil und gab alsbald auf. Trotz der Anfangsniederlage kam ich danach gut in Form und verlor im gesamten Turnierverlauf ausschließlich gegen stärkere Gegner. Nach der Mittagspause hatte ich einen richtig starken Lauf, gewann dreimal hintereinander und konnte sogar Arend Brümmel (DWZ 2065) vom Stader SV schlagen, der in Zeitnot seine Dame einstellte.

Die Buxtehuder Bilanz

Daraufhin rückte ich unerwartet bis an Brett 1 auf, darauf war ich mental überhaupt nicht vorbereitet. So kam es, dass ich den letzten beiden Runden gegen deutlich stärkere Gegner (darunter FM Dirk Bredemeier) nach meinem zwischenzeitlichen Höhenflug wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wurde.

In der neunten und letzten Runde gab es noch einmal ein Buxtehuder Duell, diesmal zwischen Ralf und Stefan Lehmkuhl. Hier konnte sich Ralf zum Abschluss noch einmal durchsetzen. Insgesamt zeigte Ralf als erfahrener Turnierspieler eine gewohnt starke Leistung. Am Ende kam er mit 6 aus 9 Punkten auf Platz acht und verpasste den Titel als bester Senior nur knapp.

Ich selbst erreichte mit 5 Punkten das obere Drittel auf Platz 12, womit ich sehr zufrieden sein kann. Nur einen Platz hinter mir lag Stefan Lehmkuhl mit ebenfalls 5 Punkten auf dem dreizehnten Platz. Justus kam in der Abschlusstabelle mit 4 Punkten auf Platz 24. Sein persönliches 50%-Ziel erreichte er damit nicht ganz, zeigte aber angesichts der starken Besetzung eine überaus respektable Leistung ‒ und bewies einmal mehr, dass er viel Entwicklungspotential in sich trägt und auf einem guten Weg ist.

Zu guter Letzt durfte ich mich am Ende noch über einen kleinen Ratingpreis in der DWZ- Gruppe <1800 freuen ‒ wenn das mal kein erfolgreicher Tag war! Auch die anderen drei Buxtehuder waren mit ihrer Leistung zufrieden.

Ein Lob für die Organisation

In der Bilanz lässt sich sagen: Das Turnier wurde ‒ wie man es vom Stader SV kennt ‒ wieder sehr gut und mit gewohnter Routine ausgerichtet. Bernd Micheel und Mathias Schröder hatten die Lage als Turnierleiter zu jeder Zeit im Griff. Als Schiedsrichter mussten sie nur selten eingreifen, klärten die wenigen Streitfälle souverän und mit dem nötigen Fingerspitzengefühl.

Positiv fiel beim Stader SV wieder die straffe Turnierorganisation auf; mit einem gut getakteten Zeitplan ohne unnötige Verzögerungen. So ging es nach der letzten Runde praktisch nahtlos zur Siegerehrung über, um 17.50 Uhr war das Turnier sogar 10 Minuten vor der Zeit beendet.

Auch das Verpflegungsangebot unter Leitung von Carmen Vöge war wieder top und ermöglichte eine angenehme und entspannte Mittagspause.  Ein kleiner Kritikpunkt aus meiner Sicht: Ich hätte mir gewünscht, dass man das reichliche Platzangebot in der großen Schule besser ausgenutzt hätte. Abgesehen vom Coronaschutz finde ich enge und bedrängte Sitzreihen generell nicht so angenehm. Das schmälert den Gesamteindruck aber nur wenig.

So war es bestimmt nicht nur aus Buxtehude Sicht ein schöner und ausgefüllter Tag. Von unserer Seite werden wir nächstes Jahr gerne wieder nach Stade zum nächsten Open kommen.

Die Abschlusstabelle mit weiteren Berichten und Bildern gibt es auf der Homepage des Stader SV:

https://stader-schachverein.com/stader-open-2023/