Nach dem 2:4 zwei Wochen zuvor wollte die Mannschaft diesmal unbedingt wieder punkten. Da SFB I spielfrei hatte, konnte SFB II am 17.12.2023 in starker Besetzung in der Bezirksklasse West bei BW Buchholz II antreten. Wir waren gespannt, ob auch die Buchholzer diese Möglichkeit nutzen würden. Außer an Brett 1 taten sie es aber nicht, was uns von vornherein in eine gewisse Favoritensituation brachte.
Die erste beendete Partie wurde an Brett 5 gespielt. Curd-Liam Hiersche hatte schon im 9. Zug einen Läufer gewonnen, verlor jedoch wegen eines übersehenen Abzugsschach im 21. Zug seine Dame und gab die hoffnungslos gewordene Partie auf. Fast gleichzeitig führte Volker Harms seine Schwarzpartie an Brett 6 zum Remis. Nach zwei Stunden Spielzeit sorgte Justus Ibe an Brett 4 für den Ausgleich zum 1,5:1,5. Mit einem feinen Manöver fing er nach 16 Zügen die gegnerische Dame, die sich nach a4 verirrt hatte. Sein Gegner spielte dennoch bis zum 31. Zug weiter.
An Brett 2 musste sich Thomas Höhle mit der von ihm ungeliebten Abtausch-Variante in der Französischen Verteidigung auseinandersetzen. Er erreichte ein Springer-Endspiel mit Mehrbauern, in dem sein Springer die besseren Felder besaß. Sein Gegner ließ sich nach Springerabtausch die Verwertung des Mehrbauern nicht mehr zeigen und gab auf. Der Siegpunkt stellte sich an Brett 3 ein, wo Hans-Peter Tödter in einer indischen Variante im Mittelspiel die d-Linie öffnen konnte und darüber seine Schwerfiguren in die schwarze Stellung eindringen ließ. Sein Gegner gab im 31.Zug auf.
Martin Winkelmann bekam es an Brett 1 mit einem starken Buchholzer BOL-Spieler zu tun. Die Partie verlief sehr komplex, aber irgendwann zwang Martin seinen Gegner zu einem Figurenopfer für einen Bauern. Im Endspiel ließ er nichts mehr anbrennen und schob die Partie sicher dem Sieg entgegen, womit nach fünf Spielstunden unser Gesamtsieg von 4,5 : 1,5 Punkten feststand.
Am 9.12. fand in Stade das dritte Turnier des Stader Jugend Grand-Prix 23/24 statt.
Unser Verein wurde hierbei von Curd Hiersche, welcher in der U-14 startete, und Justus Ibe (U16) vertreten. Wegen geringer Beteiligung in manchen Altersklassen, wurde sowohl das U-12 mit dem U-14 Turnier zusammengelegt, als auch das U-16 Turnier mit den Veteranen (16+).
Im U-14 Turnier konnte sich Curd mit 5.5 Punkten und einer leicht besseren Buchholzwertung den Sieg sichern. Justus in der U16 gewann seine ersten 5 Partien, remisierte in den letzten beiden Runden und stand somit mit 6 Punkten als Sieger fest. Dieses äußerst positive Ergebnis zeigt noch einmal mehr, was für Früchte unsere engagierte Jugendarbeit trägt.
Hier der Link zur Turnierseite mit allen Ergebnissen und einigen Bildern.
Vom 29.11. – 7.12.23 fand in Binz auf Rügen die 23. Offene Senioren -Landeseinzelmeisterschaft von Mecklenburg-Vorpommern statt. Startberechtigt sind bei diesem Turnier Senioren ab einem Alter von 60 Jahren und Seniorinnen ab 55 Jahren. Wie beliebt dieses Turnier ist, belegt die Tatsache, dass die ursprünglich zur Verfügung stehenden 150 Plätze am Tag des Anmeldebeginns bereits um 0.50 Uhr vergeben waren! Später wurden dann noch 20 zusätzliche Starter zugelassen, so dass letztendlich 170 Spieler am Turnier teilnehmen konnten. Unter ihnen 1 GM, 2 IM, 6 FM, 2 WIM und 2 WFM – kein schlechtes Niveau! Gespielt wurde wiederum im Dorint Seehotel Binz-Therme, das nicht nur hervorragende Spielbedingungen bietet, sondern auch über einen tollen Wellness-Bereich mit Schwimmbad, Soleschwebebecken und einer sehr gepflegten Sauna-Landschaft verfügt. Außerdem gab es ein leckeres Frühstücksbuffet sowie ein reichhaltiges Buffet am Abend, das keine Wünsche offen ließ.
Nach einer etwas anstrengenden 5-stündigen Anreise über schnee- und eisbedeckte Straßen ging’s am Nachmittag los. Mein Erstrunden-Gegner (ELO 1708) spielte gegen mich das Budapester Gambit, kannte aber offensichtlich die von mir gewählte Variante nicht wirklich. Im 6. Zug büßte er einen Springer ein und 4 Züge später auch noch eine Qualität. Mit einem Turm weniger hatte er nach 11 Zügen und nicht einmal 10 Minuten Spielzeit keine Lust mehr. Nach den Reisestrapazen kam mir das sehr gelegen. In der 2. Runde gewann ich als Schwarzer im Caro-Kann früh einen Bauern und stand klar auf Gewinn. Dann lud ich meinen Gegner (ELO 1844) aber zu Gegenspiel mit einem siegreichen Königsangriff ein – ärgerlich. In Runde 3 musste ich lange kämpfen, bis ich mit Weiß meinen Gegner (ELO 1814) nach 63 Zügen im Leichtfigurenendspiel bezwingen konnte. Mein nächster Gegner (ELO 1867) wählte mit Weiß eine sehr eigenwillige Eröffnung (1. Sh3, 2. g3, 3. f3, 4. Sf2). Später opferte er noch einen Bauern für Angriff, der allerdings nichts einbrachte, so dass der Mehrbauer schließlich die Partie entschied. In Runde 5 traf ich mit Weiß auf Holger Fabig, den Bruder unseres Vereins-Mitgründers Hans-Jürgen. In einer spannenden Partie hatte ich erst Glück, dass Holger (ELO 1926) ein dreizügiges Matt mit Damenopfer übersah, bevor ich im Endspiel mit Mehrbauern dieses Geschenk zurück gab, also Remis. Die nächste Partie war Kurzarbeit. Ich übersah im Slawischen Damengambit einen Läuferzug meines Gegners (ELO 1905), der den Läuferabtausch auf f8 erzwang. Bevor mir noch mehr solcher „Glanzleistungen“ unterliefen, nahm ich das frühe Remis-Angebot lieber an. Runde 7 bescherte mir den Letztrunden-Gegner (ELO 1866) des Vorjahres. Wieder wählte ich Sämisch und erreichte eine klar vorteilhafte Stellung. Aber wiederum ließ ich einen gewinnbringenden Königsangriff des Schwarzen zu. Tja, wenn man einen Fehler gut kann, warum soll man dann andere machen (s. Runde 2)?! 4 aus 7, nicht gerade berauschend. Also musste was passieren und ich spielte in Runde 8 mit Schwarz selber das Budapester Gambit. Ich konnte auch eine sehr schöne Angriffsstellung erreichen, aber irgendwie schaffte es mein Gegner (ELO 1884), sich „rauszumogeln“. In einem für mich schlechteren Endspiel entdeckte ich dann glücklicherweise eine taktische Abwicklung, die mir zwei Mehrbauern und damit den vollen Punkt einbrachte. Mein Letztrunden-Gegner (ELO 1874) hatte im Turnierverlauf schon namhafte Gegner geschlagen, ich war also gewarnt. Hier konnte ich mit Weiß durch aktives Spiel eine klar bessere Stellung erreichen. Schwarz versuchte noch einen gefährlich aussenden Königsangriff, ich konnte jedoch alle Bemühungen abwehren und gewann schließlich durch eine Springergabel einen Turm. Ein versöhnliches Ende mit 6 aus 9 und Platz 25, punktgleich mit Platz 14. Und ich bekam sogar noch den 3. Ratingpreis für Spieler unter DWZ 2000. Allerdings hätte ich bei dem Gegnerschnitt 6,4 Punkte machen müssen (keine Ahnung, wie das mit den 0,4 geht …), ich habe also ein paar DWZ-Pünktchen eingebüßt.
Auch dieses Jahr waren wieder zwei SFB’er am Start. Sigrun Naumann war mit Abstand auf dem letzten Platz der Setzliste. Trotzdem hielt sie in vielen Partien ausgezeichnet mit und verlor teilweise nur sehr unglücklich. Sie erreichte gegen durchweg stärkere Gegner am Ende 1,5 Punkte (1 Sieg, 1 Remis) und verbuchte ein DWZ-Plus von 20 Punkten!
Im Rahmenprogramm gab es dieses Jahr ein Highlight. Neben den obligatorischen Blitz- und Schnellschach-Turnieren kam die bisher einzige Frau in Deutschland mit dem männlichen Großmeistertitel zum Turnier: Elisabeth Pähtz las einige Passagen aus ihrem Buch, beantwortete Fragen zu ihrem Werdegang und zeigte an einigen praktischen Beispielen, „wie Großmeister denken“. Zwei Stunden beste Unterhaltung!
Insgesamt waren es wieder schöne Tage auf Rügen. Auch wenn das Wetter leider nicht mitspielte – die Älteren werden sich erinnern: Man nennt es „Winter“.
Jedes Jahr im Dezember wird unsere Vereins-Blitzmeisterschaft ausgetragen. Bei 10 Teilnehmern konnte Frank Schildt seinen Titel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigen. Mit 8 Punkten lag er gleichauf mit Stefan Lehmkuhl, so dass es zu einem spannenden Stichkampf kam. Hier konnte sich Frank in beiden Partien durchsetzen und gewann damit das Turnier. Dritter wurde Martin Winkelmann mit 7 Punkten. Glückwunsch an alle drei!
Am Sonntag, den 03.12.2023 mussten wir unserer 1. Mannschaft in der Bezirksoberliga beim SK Springer Rotenburg I antreten. Durch Absage von 5 Stammspielern waren wir reichlich ersatzgeschwächt. Wir konnten sogar das Brett 1 nicht besetzen und den Punkt bekam unser Gegner kampflos.
Thomas Höhle spielte an Brett 6 gegen den jüngsten Spieler, bei dem es sich offenbar um einen sehr talentierten Nachwuchs handelt. Es kam zu einer ausgeglichenen Stellung und Thomas nahm das Remisangebot seines Gegners an. Unser jüngster Spieler war Curd Hiersche, der an Brett 8 spielte. Lange sah das Spiel ausgeglichen aus, aber im Endspiel konnte ihm sein erfahrener Gegner einen Bauern abnehmen, der zum Verlust für Curd führte.
An Brett 7 hatten wir dann unseren ersten Lichtblick. Der Gegner von Justus Ibe hatte genau die Eröffnung gewählt, in der Justus seine Lieblingsvariante spielen konnte. So kam er nach einem sehr starken achten Zug in Vorteil, den er später in einen Mehrbauern umwandeln konnte. Sein Gegner gab auf.
An Brett 4 von Stefan Klein kam es zu einem Damenindischen Aufbau. Seinem Gegner gelang die Öffnung der g-Linie und der darauf gestartete Angriff schlug schließlich durch. Bernd Skalmowski an Brett 2 hatte durch einen Fehler im 18. Zug einen Läufer verloren. Er stellte dem Gegner noch einige Fallen, der sich aber auf nichts einließ. Nach weiteren 15 Zügen gab Bernd auf.
Stefan Lehmkuhl hatte seine Partie etwas eigenwillig eröffnet, war aber dennoch nicht in Nachteil geraten. Sein Gegner tauschte im Mittelspiel zwei Leichtfiguren für einen Turm und zwei Bauern. Die Stefan gebliebenen Leichtfiguren bekamen dominante Stellungen, sodass er leichten Vorteil errang. Sein Gegner hatte viel Zeit verbraucht und das Plättchen fiel.
Bei Martin Winkelmann an Brett 5 kam es zu einem Endspiel mit zwei Mehrbauern, nachdem sein Gegner einen seiner Läufer gegen Martins Springer getauscht hat, blieben zwei ungleichfarbige Läufer übrig. Martin konnte die Bauern aber durchbringen und gewann.
Am Ende stand es also 3,5 zu 4,5, und wir sind noch mit einem blauen Auge davon gekommen. Leider haben wir damit unseren 1. Tabellenplatz eingebüßt und sind auf Platz 3 abgerutscht.
Niederlage auch für die Zweite
Die Spiele SFB II – SK Springer Verden II und SFB III – SK Rotenburg II fanden wegen anderweitiger Buchung nicht in der Hoheluft, sondern in der VHS Buxtehude statt.
SFB II trat ebenfalls ersatzgeschwächt beim Heimspiel gegen SK Verden II an. Wir konnten Brett 2 nicht besetzen. Da die Verdener aber ohne ihren Spieler für Brett 1 angereist waren, begann der Wettkampf mit einem 1:1 durch kampflose Spiele. Dafür waren die übrigen vier Partien umso umkämpfter.
Verden ging nach gut zwei Stunden Spielzeit mit einem Doppelschlag in Führung. An Brett 3 verhedderte Tim Pape sich im Mittelspiel. Seine Dame geriet ins Abseits, und der Verdener kam zum Königsangriff, so dass die Aufgabe konsequent war. An Brett 5 spielte Martin Neumann mit Schwarz einen geschlossenen Spanier, in dessen Verlauf alle Figuren abgetauscht wurden. Allerdings behielt sein Gegner einen entscheidenden Bauer mehr im Endspiel.
Volker Harms an Brett 4 brachte uns nochmal heran, indem er in einem klug geführten Endspiel einerseits die Doppelfreibauern des Gegners stoppen konnte und gleichzeitig zwei eigene Freibauern durchbrachte. Stand jetzt 2:3.
Malte Witz an Brett 6 spielte die wechselhafteste Partie des Tages. Nach einem frühen Bauernverlust schaffte er im Mittelspiel die Turmverdoppelung auf der h-Linie mit Angriff gegen den schwarzen König. Leider war seine Gegnerin mit ihrem Angriff durch die Mitte schneller und gewann die Partie nach 46 Zügen und drei Stunden Spielzeit.
Unsere Jugendlichen kämpften tapfer
SFB III hatte die 2.Mannschaft von SK Rotenburg zu Gast, die aber erschien ebenfalls mit einem Spieler weniger. So starteten wir mit einem kampflosen 1:0 an Brett 1 durch Peter Rußi. Unsere drei Jugendlichen hatten es allesamt mit erfahrenen Rotenburgern zu tun, die nichts anbrennen ließen. An Brett 4 verlor Tabea Stab früh die Qualität. Der Nachteil ließ sich nicht mehr kompensieren, die Partie ging nach 33 Zügen verloren.
Bjarne Walter an Brett 4 kämpfte trotz doppeltem Bauern- und Qualitätsverlust tapfer weiter, wobei all seine verbliebenen Figuren ihren König lange Zeit verteidigen konnten. Die Partie endete recht plötzlich mit einem Dameneinsteller. An Brett 2 hielt Maximilian Hinsch lange Zeit gut mit, verlor aber bis zum 44. Zug zwei Bauern, die den Ausschlag gaben. Immerhin benötigte sein Gegner eine 2. Dame für den Sieg. Endstand damit 1:3.
Auch wenn das Ergebnis mit dem dritten 1:3 deutlich aussieht, lassen sich Verbesserungen im Spiel unserer motivierten Jugendlichen erkennen. Mit gezieltem Training in den kommenden Wochen und Monaten wird sich bald auch mal ein Erfolg einstellen.
Fazit für die Schachfreunde Buxtehude: Aufgrund der zahlreichen Spielerabsagen waren alle Mannschaften stark ersatzgeschwächt. Insofern kamen die Ergebnisse wenig überraschend. Der Spieltag steht somit unter dem Motto: Außer Spesen nichts gewesen.