34. Offene Buxtehuder Stadtmeisterschaft

Nach zwei Jahren Ausfall der Offenen Stadt-Meisterschaft in Buxtehude fand am Samstag, dem 25.06.22, die 34.Auflage der Traditionsveranstaltung statt. Der Schützenverein Altkloster stellte freundlicherweise die großzügigen Räumlichkeiten seiner Schießsportanlage zur Verfügung. Wegen der starken Beteiligung von 50 Schachfreunden musste der Veranstalter, die Schachfreunde Buxtehude (SFB), aus der üblichen Spielstätte Hoheluft auf eine größere Lokalität ausweichen. Trotzdem war eine vorherige Anmeldung empfehlenswert, und einige unangemeldete Schachspieler konnten leider nicht mehr berücksichtigt werden.

Das Turnier wurde im Schnellschach-Modus ausgetragen. Jeder Spieler hat pro Partie 20 Minuten zur Verfügung. Partien dauern also maximal 40 Minuten. Insgesamt wurden neun Runden nach dem so genannten Schweizer System ausgetragen. Dabei werden nach jeder Runde die Ergebnisse in eine Liste eingetragen. Der aktuelle Punktestand wird für die Auslosung zur nächsten Runde herangezogen, so dass möglichst punktgleiche Spieler gegeneinander spielen. So sehen sich alle immer etwa gleichstarken Gegnern gegenüber.

Für schachfremde Besucher der Veranstaltung ist es immer wieder ein besonderer Moment, wenn eine neue Runde gestartet wird. Schlagartig verstummen alle Gespräche, nur das Klicken beim Drücken der Kontrolluhren erzeugt eine gedämpfte Geräuschkulisse. Sobald die ersten Partien beendet sind, entfernen sich die Protagonisten allmählich aus dem Spiellokal. Die einen mit enttäuschter Miene, wenn es nicht so lief wie erhofft, die anderen mit befriedigtem Lächeln und gespannt darauf, welche Gegner ihnen als nächste zugelost werden.

Die Spieler waren aus dem ganzen Bezirk von Cuxhaven bis Salzhausen angereist, viele von ihnen zum wiederholten Male. Einzelne kamen aus Hamburg, zwei sogar aus Leipzig. Den Reiz des Turniers bestimmte, dass nicht nur Vereinsspieler, sondern sich auch Amateurspieler – diesmal nahmen 10 teil – am Kampf auf den 64 Feldern betätigen konnten. Von 9 bis 81 Jahren waren alle Altersgruppen vertreten, besonders erfreulich die Teilnahme von 12 Jugendlichen, auch aus dem eigenen Verein der SFB.

Nach vier Runden schälte sich eine Gruppe von etwa 15 Spielern mit drei von vier möglichen Punkten heraus, die beste Chancen hatten, auch am Ende weit vorn zu stehen. Ein Aushang mit aktuellem Punktestand gab jedem einen Überblick von der eigenen Position. Mit fortschreitender Dauer schwanden bei manchem die Kräfte, die Konzentration ließ nach und Partien endeten manchmal abrupt.

Gerade an den Spitzenbrettern wurde weiter hart gekämpft. Manche Partie geriet zur Zeitnotschlacht. Wenn beide Kontrahenten nur noch wenige Sekunden auf der Uhr hatten, flog schon mal eine Figur übers Brett. Jeweils zum Ende einer Runde bildeten sich Pulks von ‚Kiebitzen‘ um die Bretter der noch Spielenden. Situationen mit Unterhaltungswert!

Zur Stärkung zwischen den Runden und in der Mittagspause nach der 4.Runde boten die SFB Kaffee, Kuchen, Kaltgetränke und kleine Speisen an. Der gute Geist in der Cafeteria, Susanne Drews, hatte ordentlich zu tun.

Nach acht gespielten Runden wurde nochmal ein Zwischenstand veröffentlicht. Jeder kannte seinen Stand und legte sich in der 9. Runde nochmal richtig ins Zeug, um die Position zu verbessern. Mit 7,5 Punkten lag Kamel Seba vom SK Altona auf dem 1.Platz. Nach einem Remis in der 1.Runde hatte er alle folgenden Partien gewonnen und sich damit um einen vollen Punkt vom Verfolgerfeld abgesetzt. Einzig Jürgen de Voogt vom TV Fischbek Süderelbe hätte ihn noch einholen können, wenn Arend Brümmel vom SV Stade in der letzten Runde gegen Seba gewonnen hätte. So konzentrierte sich die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf diese Partie. Tatsächlich bekam Brümmel mit den weißen Steinen in der spannenden Partie einen Vorteil im Turmendspiel. Mit deutlich weniger Zeit auf der Uhr konnte er den Mehrbauern aber nicht verwerten, die Partie endete mit Remis.

So wurde Kamel Seba mit 8 Punkten neuer Buxtehuder Stadtmeister, Platz 2 ging an Jürgen de Voogt mit 7,5 Punkten, Platz 3 belegte Arend Brümmel mit 6,5 Punkten. Die Preisträger bei den Amateuren, d.h. vereinslose Spieler, waren Denis Pakhomov mit 7 Punkten vor Jörg Petershagen aus Buchholz mit 6 Punkten und Frank Schildt aus Buxtehude mit 5 Punkten. Als beste Jugendspieler zeichneten sich aus: Andrés Reyes-Mantilla vom Hamburger SK mit 6 Punkten vor Connor Kröger vom Jorker SV mit 5,5 Punkten und Dominik Chmura von Eintracht Munster mit 4 Punkten. Die einzige Dame im 50er Feld, Sigrun Naumann aus Leipzig, erhielt einen Sonderpreis.

Fazit: Die 34.Offene Stadtmeisterschaft war ein voller Erfolg und bot Spannung bis zur letzten Runde. Besonders gelobt wurden die Räume des Schützenvereins Altkloster, die hervorragende Spielbedingungen in einer angenehmen Atmosphäre garantierte.

Hans-Peter Tödter

Fakten:

50 Teilnehmer

18 Vereine

9 Hobbyspieler

12 Jugendliche

1 weibliche Teilnehmerin

Endstand

Anmeldung

Die ersten Spieler trudeln ein

Gäste aus Leipzig

Gespannte Vorfreude

Volles Haus

Die einzige „lebende Dame“ gegen den Jüngsten

Seriensieger Frank Schildt

Konzentration ist alles

Alt gegen Jung

Der neue Bezirksspielleiter am Brett

Die Spitzenpaarung

Kiebitze an Brett 1

Ohne sie geht nix: Der gute Geist der Küche

Warten auf die Siegerehrung

Danke an die einzige „echte“ Dame

Trostpreis

Den Heimaturlaub aus Chile genutzt: Buchpreis für Thorsten Broda

Platz 2 der Hobbyspieler: Jörg Petershagen

Neuer Stadtmeister der Hobbyspieler: Denis Pakhomov

Platz 3 der Vereinsspieler: Arend Brümmel (Stader SV)

Platz 2 der Vereinsspieler: Jürgen de Voogt (TV Fischbek)

Neuer Stadtmeister der Vereinsspieler: Kamel Seba (SK Altona)