Cup der Deutschen Einheit

Vom 2.10. – 7.10.2025 fand in Wernigerode – der „bunten Stadt am Harz“ – bereits zum 16. Mal der Cup der Deutschen Einheit (ehemals „Deutschland-Cup“) statt. Dieses Turnier wird in 100’er DWZ-Gruppen gespielt. Die Obergrenze liegt bei DWZ 2100, in Gruppe 12 treten alle unter DWZ 1000 an. Man trifft also in jeder Partie auf nahezu gleichstarke Gegner. Außerdem wartet auf die Teilnehmer ein umfangreiches Rahmen- und Ausflugsprogramm. Auch Kurioses wird geboten: Bei der Begrüßung durch den Turnierleiter wurde bekannt gegeben, dass es ein frischvermähltes Ehepaar unter den Teilnehmern gibt – morgens um 11 Uhr geheiratet, nachmittags um 17 Uhr am Brett! Und in Runde 3 kam es in einer Paarung zu der Konstellation, dass 184 Jahre Lebenserfahrung am Schachbrett versammelt waren – hier konnte sich die „Jugend“ (90 Jahre alt) gegen den 94-jährigen durchsetzen. Respekt an beide!

Insgesamt traten in diesem Jahr 187 Spieler an. Ich selber spielte wiederum in Gruppe 2 (DWZ 1900 – 1999). In der ersten Runde traf ich auf den frischgebackenen Ehemann (DWZ 1986), der mir nach 18 Zügen Remis anbot. Selbstverständlich nahm ich an, ich wollte ihm ja nicht den Hochzeitstag verderben 😉 . In Runde zwei (gegen DWZ 1915) verwandelte ich in Zeitnot eine klar bessere Stellung mit Mehrbauer zu einem Turmendspiel mit Minusbauer, das ich aber mit ein bisschen Glück noch ins Remis retten konnte. Schlecht lief es in Runde 3 gegen den späteren Zweiten (DWZ 1980): Hier vergaß ich in einer meiner Leib- und Magenvarianten in der Eröffnung einen Zug und musste mich nach 40 Zügen geschlagen geben. Danach traf ich auf einen langjährigen Bekannten (DWZ 1946). Nach einer relativ ruhigen Partie mit vielen Abtäuschen einigten wir uns auf die Punkteteilung. An diesem Sonntag war eine Doppelrunde angesetzt, daher nutzte ich für den Nachmittag die Möglichkeit ein „Bye“ zu nehmen, also einen halben Punkt ohne zu spielen zu erhalten. In Runde 6 wartete der Titelverteidiger (DWZ 1952) auf mich. Nach 35 Zügen hatte mein Gegner noch 3 Minuten Restbedenkzeit, ich noch 7. Nach 36. Sxe4 entstand folgende Stellung:

Hier investierte ich 5 Minuten meiner Bedenkzeit um dann 36. … c4 zu spielen. So ging es weiter: 37. Txd4 Dxd4+ 38. Df2 c3 (!) 39. a5 cxb2 40. Sd2 Dxd2 (!) 41. Dxd2 b1=D+ Schwarz hat zwei Figuren mehr, die Partie ist eigentlich entschieden. Aber es gab noch eine hübsche Abwicklung mit 42. Kh2 Dxb5 43. Dd8+ Lf8 44. axb6 Db2 (droht Matt auf g2) 45. Dg5 Dxb6 46. Dxe5 Dd6 47. Da1 Dd2 48. Df1 Se2 49. Df2 Ld6+ und Weiß hat es endlich eingesehen. In der letzten Runde traf ich auf einen langjährigen Spitzenspieler und mehrfachen WM-Teilnehmer des Blinden-Schachverbandes (DWZ 1956). Wieder spielte ich die Eröffnung schlecht und büßte einen Bauern ein. Um etwas Gegenspiel und Platz für meine Figuren zu bekommen, opferte ich einen zweiten Bauern. Das sollte sich auszahlen, ich konnte einen Bauern zurück gewinnen und selber ein paar Drohungen aufstellen. Nach 38 Zügen nahm ich dann das Remis-Angebot an. Damit hatte ich 3,5 Punkte auf dem Konto und belegte am Ende den 8. Platz. Mit Startnummer 9 ins Turnier gegangen, also in etwa die Erwartungen erfüllt.

Auch bei diesem Turnier war mit Sigrun Naumann wieder eine weitere SFB’erin am Start. Sigrun startete in Gruppe 12 und erreichte mit 3,5 Punkten aus 7 Runden ebenfalls die 50%-Marke, was am Ende zu Platz 9 reichte. In dieser Gruppe sind natürlich auch immer Kinder am Start, die bei den DWZ noch deutlich unterbewertet sind. Positiv in diesem Jahr: Allein in dieser Gruppe waren 7 Frauen dabei!

Das wie immer sehr gut organisierte Turnier wurde durch unsere täglichen gemütlichen Abende der „Deutschland-Clique“ (Hamburg – Berlin – Leipzig – Koblenz) mit leckerem Essen und dem einen oder anderen Kaltgetränk abgerundet.

Ralf Schöngart  

 

Es geht wieder los!

Am heutigen Sonntag hat die neue Saison begonnen. In der Verbandsliga Nord empfingen wir den Landesliga-Absteiger Bremer SG. Wir konnten gleich zum Saison-Auftakt unsere erste Acht aufbieten, aber auch die Gäste aus Bremen traten fast in Bestbesetzung an. Es entwickelte sich ein spannender und lange Zeit ausgeglichener Wettkampf. 

Nach zwei Stunden Spielzeit musste sich Bernd Skalmowski an Brett 3 geschlagen geben. Sein erfahrener Gegner konnte einen starken Angriff inszenieren, so dass ein Matt letztlich nicht mehr zu vermeiden wäre. Nach zweieinhalb Stunden endete die Partie von Martin Winkelmann an Brett 5 mit einem Remis. Das Ende der Partie stand unter dem Motto „wer riskiert, verliert“, also einigten sich die beiden Kontrahenten auf die Punkteteilung. Nur eine Viertelstunde später das nächste Remis: An Brett 2 spielte Ralf Schöngart eine offene Eröffnung mit frühem Damentausch, es konnte sich jedoch keiner der beiden Spieler einen entscheidenden Vorteil erspielen – 1 : 2. Die nächste Partie endete wiederum nur eine Viertelstunde später. Bei seinem Debüt am Spitzenbrett lieferte Justus Ibe eine konzentrierte Leistung ab. Eine kleine Ungenauigkeit reichte jedoch dem Bremer, um einen nicht mehr zu parierenden Mattangriff auf’s Brett zu bringen – 1 : 3. Es sah nach einer deutlichen Heimniederlage aus, aber die SFB’er kämpften. An drei Brettern hatten die Buxtehuder sogar jeweils einen Mehrbauern, allerdings in teilweise sehr komplizierten Stellungen. Das 1 : 4 musste Torsten Damm an Brett 6 zulassen. Torsten bekam ein Figurenknäuel auf der Grundlinie nicht entwirrt. Er probierte noch ein Qualitätsopfer, um Platz für seine Figuren zu bekommen, sein routinierter Gegner wickelte jedoch souverän zum Punktgewinn ab. Nach fast 4 Stunden Spielzeit dann das nächste Remis durch  Rafael Krain an Brett 8. Der SFB-Mannschaftsführer konnte zwar einen Bauerngewinn verbuchen, hatte dann aber im Endspiel mit ungleichen Läufern keine Gewinnmöglichkeit mehr. Damit war die Mannschaftsniederlage bereits besiegelt. Nichts desto trotz wurde an den verbliebenen zwei Brettern weiter gekämpft. An Brett 7 spielte Alexander Struck eine sehr gute Partie. In hochgradiger Zeitnot fand der Gästespieler dann ein spektakuläres Turmopfer, durch das Matt oder Damenverlust drohte. Der SFB’er behielt jedoch die Nerven und wickelte in ein Endspiel ab, in dem er mit Turm – Läufer – Bauer gegen die Dame alle Gewinnversuche abwehrte – Remis. Die letzte Partie spielte Frank Schildt an Brett 4. Auch hier konnte der SFB’er einen Bauern gewinnen, allerdings schaffte es der Gästespieler, im Endspiel immer wieder Verteidigungsressourcen zu finden, so dass auch diese Partie Remis endete. Damit stand nach viereinhalb Stunden das Endergebnis von 2,5 : 5,5 fest. Gegen diese starke Mannschaft ist das aber für uns kein Beinbruch.

Ralf Schöngart

ADAC-Cyclassics

Am 17.8.2025 erlebte Buxtehude ein Highlight der besonderen Art: Erstmalig startete das Eintages-Radrennen für die Profis in Buxtehude! Und mittendrin zwei SFB’er: Torsten Damm und Justus Ibe waren als Streckenposten im Einsatz! Bereits am frühen Sonntagmorgen kamen die „Jedermänner“ (nach inoffiziellen Schätzungen über 10.000!) von Hamburg kommend durch das Alte Land nach Buxtehude, um dann durch den Landkreis Harburg zurück nach Hamburg zu fahren. Von 10 Uhr bis 12 Uhr gab es auf einer Bühne vor dem Rathaus eine ausführliche Vorstellung der 23 Profi-Teams.  Um 12 Uhr starteten dann die 161 Profi-Radfahrer bei strahlendem Sonnenschein am Rathausplatz, um durch die von etlichen Zuschauern gesäumten Straßen über Breite Straße, Ostfleth, Hansestraße und Stader Straße die 201 KM lange Strecke zum Zielort Hamburg in Angriff zu nehmen. Es ist schon beeindruckend, welcher logistische Aufwand für so ein sportliches Großereignis betrieben wird. Das war mal ein ganz anderes Erlebnis für Beteiligte wie Zuschauer.

Ralf  Schöngart

Torsten Damm und Justs Ibe

 

Motorrad-Staffel der Polizei

 

Los geht die wilde Fahrt

Passanten-Schach

Am Samstag, den 26.7.25, war es wieder soweit: Unser beliebtes Passanten-Schach auf dem Buxtehuder Rathausplatz fand statt. Trotz des (wieder mal) überwiegend abwesenden Sommers konnten wir uns wiederum über strahlenden Sonnenschein und angenehme Temperaturen freuen. Es gab schon die Idee, wir sollten unser Passanten-Schach häufiger durchführen …

Mitten im Wochenmarkttrubel ist das große Garten-Schach immer wieder ein Hingucker und lockte viele Schaulustige an. Aber auch die „normalen“ Bretter waren gut besucht. Und etliche Besucher  wollten sich über unseren Verein und unsere Aktivitäten informieren. Also wieder mal eine äußerst gelungene Veranstaltung, die auch im nächsten Jahr wieder stattfinden soll.

Einige Impressionen findet man hier.

Ralf Schöngart

Impressionen 2025

Präzision beim Aufbau.

 

Rücken an Rücken.

 

Schach vor dem historischen Rathaus.

 

Die Einladung für alle.

 

Großes Interesse.

 

Vater und Sohn.

 

Viele Zuschauer.

 

Alle Bretter sind besetzt.

 

Der Pressewart informiert.

 

Der unermüdliche Kai.

 

Familienschach.

Unser stets aktuelles Motto!

 

Schachspektakel im Schützenverein

Am 28. Juni 2025 fand die 37. Offene Buxtehuder Stadtmeisterschaft im Schach statt. Das Turnier wurde wie schon in den Vorjahren in den tollen Räumlichkeiten der Schießsportanlage des Schützenvereins Altkloster ausgetragen. Die Spielbedingungen für ein Schnellturnier sind kaum zu toppen: Heller Spielsaal, jede Paarung an einem Einzeltisch und eine bestens ausgestattete Cafeteria.

Das Turnier wurde im Schnellschach-Modus ausgetragen. Dabei hat jeder Spieler pro Partie 20 Minuten zur Verfügung. Partien dauern also maximal 40 Minuten. Insgesamt wurden neun Runden nach dem so genannten Schweizer System ausgetragen. Alle Ergebnisse werden nach jeder Runde in eine Liste eingetragen. Der aktuelle Punktestand wird für die Auslosung zur nächsten Runde herangezogen, damit punktgleiche Spieler möglichst gegeneinander gelost werden. So trifft jeder Spieler immer auf etwa gleichstarke Gegner, und der Turnierverlauf garantiert Spannung.

Zwischen den Runden und in der Mittagspause konnten sich die Spieler mit kleinen Speisen, Kaffee, Kuchen und Kaltgetränken stärken. Susanne Drews und Daniela Peters als gute Geister in der Cafeteria hatten reichlich zu tun.

Leider gab es vor dem Beginn einige kurzfristige Ausfälle, so dass 46 Spieler bei sommerlichen Temperaturen antraten, um die Meister bei Vereins- und Hobbyspielern zu ermitteln.

Unter den Teilnehmern waren immerhin 12 Hobbyspieler, vier Jugendliche sowie zwei Damen. Die Teilnehmer reisten aus dem ganzen Schachbezirk von Dannenberg bis Stade sowie aus Hamburg an. Ein Teilnehmer hatte sogar den Weg von Kappeln in die Estestadt gefunden. Von den Schachfreunden Buxtehude waren acht Teilnehmer dabei.

Als Favoriten galten der Sieger von 2023, Jürgen de Voogt, sowie der Sieger von 2024, Jay Kneip, beide vom TV Fischbek. Aber auch einige weitere spielstarke Matadoren aus Jork, Stade und Buxtehude wollten vorne mitmischen.

Am besten aus den Startlöchern kam Jay Kneip, der eine Serie von sechs Siegen in Folge hinlegte und bis zur 7.Runde das Feld anführte. In der Gruppe seiner Verfolger fanden sich Jürgen de Voogt, Arend Brümmel aus Stade und Gerhard Hallekamp aus Jork mit jeweils fünf Punkten. Das Finale versprach also große Spannung.

Vorentscheidend war der Sieg von de Voogt gegen Kneip in der 7.Runde. Vor der letzten Runde lagen vier Spieler so geringfügig beieinander, dass theoretisch ein Siegerquartett mit jeweils sieben Punkten möglich gewesen wäre. Wer würde die besten Nerven haben?

De Voogt nutzte das Momentum, gewann seine beiden letzten Partien und wurde verdienter neuer Stadtmeister. Kneip verlor seine letzte Partie gegen Carina Brandt vom TV Fischbek und landete mit sieben Punkten auf dem 3.Platz. Durch den Sieg gelang Brandt der Sprung auf Platz vier mit ebenfalls sieben Punkten. Auf den 2.Platz schob sich Gerhard Hallekamp, gleichfalls mit sieben Punkten, aber besserer Feinwertung als die beiden Fischbeker.

In einem sehr harmonischen Turnier setzten sich Ingo Ratzmer bei den Hobbyspielern und Richard Bürgener vom SV Bad Bevensen bei den Jugendlichen durch.

Die besten Buxtehuder waren Martin Winkelmann, Ralf Schöngart und Torsten Damm auf den Plätzen 5, 10 und 11. Bemerkenswert auch die Turnierleistung des erst elfjährigen Buxtehuder Nachwuchsspielers Kai Neacsu, der mit vier Siegen gegen erwachsene Gegner auf Rang 33 landete.

Hans-Peter Tödter

Fakten:

46 Teilnehmer

13 Vereine

12 Hobbyspieler 

2 weibliche Teilnehmerinnen

4 Jugendliche

Endstand

Der Aufbau ist fertig.

 

Nach getaner Arbeit.

 

Ungewohnte Perspektive.

 

Der „Finanzminister“.

 

Das „Dream-Team“ der Cafeteria.

 

Der Saal ist voll.

 

Immer wieder schön: Erfahrung trifft auf Jugend.

 

Zwei „Urgesteine“ des Bezirks Lüneburg.

 

Spannung pur!

 

Die Titelverteidigerin.

 

Turnierleiter gegen den Meister.

 

Toffifee als Trostpreis.

 

Bester Jugendlicher Richard Bürgener.

 

Platz 3 der Hobbyspieler: Lasse Schodra.

 

Platz 2 der Hobbyspieler: Jörg Petershagen.

 

Meister der Hobbyspieler: Ingo Ratzmer.

 

Überraschendes Geschenk vom Meister an den Jüngsten!

Der entthronte Meister: Jay Kneip auf Platz 3.

Platz 2 für Gerhard Hallekamp.

 

Buxtehuder Stadtmeister 2025: Jürgen de Voogt.

 

37. Offene Buxtehuder Stadtmeisterschaft

Am 28. Juni 2025 fand die 37. Offene Buxtehuder Stadtmeisterschaft im Schach statt. Wir waren wieder zu Gast in den tollen Räumlichkeiten der Schießsportanlage des Schützenvereins Altkloster. Die Spielbedingungen für ein Schnellturnier sind kaum zu toppen: Heller Spielsaal, jede Paarung an einem Einzeltisch und eine bestens ausgestattete Cafeteria, betreut von den „guten Geistern“ des Turniers Susanne Drews und Daniela Peters. Leider gab es zwei kurzfristige krankheitsbedingte Absagen und zwei Spieler erschienen ohne Absage nicht. Also traten bei sommerlichen Temperaturen 46 Spieler, unter ihnen 12 (!) Hobbyspieler, an, um die Meister bei den Vereins- und Hobbyspielern zu ermitteln. In einem sehr harmonischen Turnier setzten sich schließlich Jürgen de Voogt (TV Fischbek) bei den Vereinsspielern und Ingo Ratzmer bei den Hobbyspielern durch. Bester Jugendlicher wurde Richard Bürgener vom SV Bad Bevensen.

Einen ausführlichen Bericht und einige Fotos gibt es  unter der Rubrik Stadtmeisterschaft.

Ralf Schöngart

Fakten:

46 Teilnehmer

13 Vereine

12 Hobbyspieler 

2 weibliche Teilnehmerinnen

4 Jugendliche

Endstand

Bezirks-Blitz-Einzelmeisterschaft

Am 21. Juni fand im Vereinsheim von Eintracht Munster die BBEM statt. Pünktlich zum Sommeranfang gab es Temperaturen von über 30 Grad, trotzdem fanden sich 44 Spieler, die die Besten in der schnellsten Schach-Disziplin (3 Minuten Bedenkzeit plus 2 Sekunden pro Zug) ermitteln wollten. Unter ihnen mit Justus Ibe und Ralf Schöngart leider nur zwei SFB’er. Gespielt wurde in drei nach Setzliste ermittelten Vorrunden, in denen sich jeweils die ersten 5 für das A-Finale, die Plätze 6 – 10 für das B-Finale und die Plätze 11 – 15 für das C-Finale qualifizierten. Als 5. schaffte es Justus gerade noch ins A-Finale, das gelang auch Ralf als Vierter seiner Vorrunde. Der SFB-Youngster spielte eine gute Finalrunde und landete mit 7,0 Punkten auf Platz 7. Dieser 7. Platz bedeutete aber gleichzeitig auch den Titel des besten Jugendlichen! Ich selber hatte im Finale die „Spendierhosen“ an: Hier mal eine Leichtfigur, da mal ein Turm und zwischendurch sogar mal eine Dame – Geschenke von mir gab’s reichlich. Und als ob das noch nicht genug wäre, verlor ich drei Partien auf Zeit, in denen meine Gegner jeweils noch 5 Sekunden auf der Uhr hatten. Am Ende reichten 5,0 Punkte nur für Platz 10. Und es war noch ein weiterer (Halb-) SFB’er dabei: Der für Eintracht Munster startende Stefan Lehmkuhl erreichte durch einen zweiten Platz in der Vorrunde ebenfalls das A-Finale und landete dort mit 5,5 Punkten auf Platz 9. Bezirks-Blitzmeister wurde zum wiederholten Mal FM Bernd Laubsch vom PSV Uelzen. Wenn die Ergebnisse irgendwann veröffentlicht werden, kann man alle Tabellen hier unter „Archiv“ finden.

Insgesamt war es ein sehr harmonisches Turnier ohne auch nur den Ansatz eines Streitfalls unter der souveränen Leitung des Bezirksspielleiters Julian Zeyn. Dazu beigetragen haben auch die angenehmen Spielbedingungen und die sehr gute Versorgung mit „Speis und Trank“ durch den Vereinswirt.

Aus Anlass unseres 40-jährigen Vereinsjubiläums richten wir im nächsten Jahr die BBEM aus. Ich hoffe, dass dann bei unserem „Heimspiel“ ein paar mehr SFB’er dabei sein werden!

Ralf Schöngart

 

ACO-Super-Senioren-WM

Vom 15.5.25 – 24.5.25 richtete die Amateur-Chess-Organization (ACO) die Amateur-Weltmeisterschaft der „Super-Senioren“ (Altersklasse 65 +) aus. Gespielt wurde auf der griechischen Insel Kos im 5-Sterne-Hotel Atlantica Belvedere Resort. Neben optimalen Spielbedingungen bietet das Hotel einen hervorragenden All-In-Service, eine Anlage mit mehr als 20 Pools sowie einen tollen Strand. Insgesamt verteilten sich die ca. 70 Teilnehmer aus 14 Nationen – die weiteste Anreise hatten zwei Spieler aus Argentinien! – auf 6 Wertungsgruppen, ich selber trat in der zweithöchsten Gruppe (1901 – 2000 ELO) an. Am Abend vor dem Turnier gab es den traditionellen Sekt-Empfang auf der Terrasse des Hotels.

Leider waren in meiner Gruppe nur 10 Spieler gemeldet, so dass ein Rundenturnier gespielt wurde. Das machte meine Planung, an den beiden Tagen mit Doppelrunde nachmittags ein sog. „Bye“ zu nehmen, zunichte. Die erste Runde verlief sehr unspektakulär. Nach etlichen Abtäuschen endete die Partie gegen einen Gegner mit ELO 1916 bereits nach 23 Zügen Remis. In der zweiten Runde spielte ich gegen einen Belgier mit ELO 1986. In Zeitnot hörte mein Gegner auf, mitzuschreiben. Ich informierte den Schiedsrichter und es passierte – nix! Dadurch ließ ich mich derart aus dem Konzept bringen, dass ich eine eigentlich gute Angriffsstellung mit einem Figureneinsteller verdarb und verlor. Da fragt man sich, wozu ein Schiedsrichter im Saal ist … Kurios war die Nachmittagsrunde: Morgens beim Frühstück sprach mich mein Gegner (ELO 1991) darauf an, dass er eigentlich auch zwei „Byes“ geplant hatte. Also einigten wir uns schon beim Frühstück auf Remis und informierten die Turnierleitung – doch noch ein freier Nachmittag. In Runde 4 verkorkste ich als Schwarzer völlig die Eröffnung. Um überhaupt zu überleben, gab ich einen Bauern, allerdings stand der schon auf d7 und mein König auf d8! Irgendwie schaffte ich es jedoch, ein paar Komplikationen auf’s Brett zu bringen und mein Gegner (ELO 1967) entschied sich vorsichtshalber für eine Stellungswiederholung. Glück gehabt! In der fünften Runde konnte ich meinen ersten Sieg verbuchen. Mein Gegner aus Leherheide (ELO 1945) konnte in beidseitiger Zeitnot einen Bauern gewinnen, übersah dann allerdings im 41. Zug (!) ein Zwischenschach, das ihn einen Turm kostete. Nachmittags stand dann die zweite Doppelrunde auf dem Programm. Mein Gegner aus Tschechien (ELO 1926) konnte durch eine Fesselung einen Springer gewinnen. Um überhaupt noch Gegenspiel zu bekommen, opferte ich noch eine zweite Figur. Allerdings konnte der Weiße alle Drohungen abwehren und sich den ganzen Punkt sichern. Danach gab es einen freien Tag mit der Möglichkeit, an einer geführten Bustour teilzunehmen. Ich entschied mich aber lieber für einen Tag am Strand. In Runde 7 traf ich dann auf den späteren Turniersieger aus Polen (ELO 1926). Diesmal konnte ich als Weißer einen Bauern gewinnen, mein erfahrener Gegner inszenierte jedoch ziemlich starkes Gegenspiel, so dass auch diese Partie mit einer Stellungswiederholung und einer Punkteteilung endete. Die vorletzte Runde spielte ich mit Schwarz gegen den zweiten Belgier (ELO 1922). Hier bekam ich als Schwarzer ein ungewöhnliches Abspiel der Caro-Kann-Abtauschvariante (4. Se5!?) vorgesetzt. Irgendwie musste ich ja Boden gut machen, also entschied ich mich, einen Bauern am Königsflügel zu opfern, um Angriff zu bekommen. Das klappte auch sehr gut. Wie ich jedoch erst nach der Partie feststellte, hatte ich nicht einen, sondern zwei Bauern geopfert – tja, Schach kann schon seltsame Blüten treiben, ist ja aber auch kein Abzählreim 😉 . Trotzdem war mein Angriff erfolgreich und ich konnte einen Turm gewinnen. In der Analyse der Partie mit GM Daniel King bekam ich großes Lob: „Eine sehr lehrreiche Partie“, die es sogar bis in die Endauswahl zur schönsten Partie schaffte! In der letzten Runde wollte ich nochmal unbedingt gewinnen, also lehnte ich als Weißer vier Remisangebote meines Gegners (ELO 1918) ab. In einer komplexen Angriffsstellung mit nur noch zwei Minuten Restbedenkzeit willigte ich dann aber schließlich doch noch ins Remis ein. Damit war das Mindestziel 50 % erreicht und ich beendete das Turnier auf dem 6. Platz.

Die festliche Siegerehrung mit anschließendem Sektempfang fand dann wieder bei strahlendem Sonnenschein unter freiem Himmel auf der Terrasse des Hotels statt. Die ACO ehrt nicht nur die Sieger, sondern auch Teilnehmer mit der 5., 10. oder 15. Teilnahme. Und da es für mich auch bereits die fünfte      Teilnahme an einer ACO-WM war, erhielt ich ebenfalls einen schönen Glaspokal.

Auch wenn es bei Turnierleitung und Schiedsrichter noch deutlich Luft nach oben gibt, war es insgesamt wieder eine schöne Veranstaltung. Dazu beigetragen hat natürlich das bereits sommerliche Wetter bei 25 Grad und Sonnenschein, aber auch die gemütlichen Abende mit Freunden bei leckerem Essen (meine Waage sagt: Leider 😉 ) und dem einen oder anderen erfrischenden Getränk! Einfach eine gelungene Kombination aus Schach und Urlaub.

Ralf Schöngart