NSV-Senioren-Einzelmeisterschaft

Vom 8. Mai bis zum 13. Mai fand in Sottrum wieder die NSV-Senioren-Einzelmeisterschaft statt. Zum ersten Mal wurde die Meisterschaft als offenes Turnier ausgetragen, es waren also nicht nur Spieler aus Niedersachsen und Bremen zugelassen. Beibehalten wurde jedoch die Altersgrenze von 60 Jahren (Frauen 55 Jahre). Durch die Öffnung traten dieses Jahr insgesamt 67 Spieler und Spielerinnen an, um in 7 Runden die Turniersieger und NSV-Meister zu ermitteln.

Nachdem ich im letzten Jahr nur hauchdünn am Titel vorbeigeschrammt bin (es fehlte lediglich ein halber Buchholzpunkt!), hatte ich mir auch für dieses Turnier einiges vorgenommen. Und der Start glückte auch: Die ersten beiden Partien konnte ich gewinnen und in der dritten Runde eine schwierige Stellung mit Schwarz Remis halten. In Runde 4 erreichte ich eine schöne Angriffsstellung, fing dann aber unerklärlicherweise an, „rückwärts“ zu spielen. Das Ergebnis war schließlich eine Null. Das sollte mir in Runde 5 nicht noch einmal passieren, also beendete ich einen Königsangriff mit Springeropfer und undeckbarem Matt. In der sechsten Runde lehnte ich zwei Remis-Angebote meines Gegners ab, weil ich die Stellung viel zu spannend fand. Aber wie so oft sollte sich das rächen, ich überzog die Stellung und verlor. In der Schlussrunde schließlich wählte ich im Mittelspiel eine falsche Abwicklung und landete in einem verlorenen Endspiel. Mit 3,5 Punkten belegte ich in der Endabrechnung Platz 25. Den Turniersieg und den Titel des Niedersachsenmeisters sicherte sich durch eine tolle Partie in der Schlussrunde der Titelverteidiger Ernst Heinemann aus Oldenburg.

Auch wenn mein Abschneiden enttäuschend war, hatte ich trotzdem eine schöne Woche. Ich habe viele Bekannte getroffen, nette Menschen kennengelernt und einige sehr interessante Gespräche geführt. Und was auch noch wichtig ist: Ich habe viel gelacht! Schließlich soll man sich durch eine verlorene Schachpartie nicht die gute Laune verderben lassen …

Ralf Schöngart