Siegfried Puschke – ein kurzer Nachruf


Das Jahr schien unbeschwert zu Ende zu gehen, da erreichte uns eine traurige Nachricht: Siegfried Puschke ist tot. Am 12. Dezember 2004 verstarb er im Alter von 69 Jahren nach langer und schwerer Krankheit. Wir verlieren mit ihm einen Vereinskameraden, der sich viele Jahrzehnte für den Schachsport engagierte und unser Vereinsleben bis zum Schluss mitprägte.

Ich selbst kannte ihn erst seit knapp fünf Jahren, im Grunde viel zu kurz, um einen ausführlichen Nachruf zu schreiben. Trotzdem möchte ich ihn mit ein paar persönlichen Worten würdigen. Ich habe Siegfried als einen geradlinigen und engagierten Menschen kennen gelernt, der sich in hohem Maße mit dem Verein und mit dem Schachsport identifizierte. Siegfried war über vierzig Jahre als Vereinsspieler aktiv. Seine Laufbahn begann er bei der Buxtehuder Schachgesellschaft (BSG), wo er von Anfang an sehr aktiv war. Er engagierte sich besonders für die Jugendarbeit, durch seinen Beruf als Lehrer war er dafür besonders geeignet. Auch im Vorstand der BSG war er tätig: Er war Schriftführer und eine Zeit lang auch 1. Vorsitzender. 1997 wechselte er schließlich zu den Schachfreunden, nachdem er in der BSG keine Perspektive mehr für sich sah. Siegfried hat sich auch bei uns schnell heimisch gefühlt, insbesondere sein Einsatz für die Jugendarbeit bleibt unvergessen. Auch als er schon längst pensioniert war, betreute er noch mehrere Schulschachgruppen. Auf Bezirksebene war er ebenfalls aktiv: Auch hier war er Schriftführer und zeitweise sogar 2. Vorsitzender. Für sein jahrzehntelanges Engagement wurde er im Jahr 2002 zum Ehrenmitglied des Schachbezirks Lüneburg ernannt.

In seiner Freizeit zeigte sich seine musikalische Seite, denn zu seinen Hobbys gehörte das Klavierspielen. Als Mensch zeichneten ihn vor allem drei Eigenschaften aus: Sein Temperament, seine Geselligkeit und sein verschmitzter Humor. Durch seine offene und direkte Art machte er sich manches Mal auch zur Reizfigur. Wenn ihm etwas nicht passte, wusste man sofort, woran man bei ihm war. Er stand zu dem, was er sagte und ging keinem Konflikt aus dem Weg. Sein Andenken soll das aber nicht schmälern. Im Gegenteil, das war eben Siegfried: Immer direkt, immer geradeaus, kein falsches Spiel.

In den letzten Jahren baute er gesundheitlich immer mehr ab. Seine Krankheit machte ihm zunehmend zu schaffen, so mein Eindruck. Seine Lebensfreunde und sicher auch seinen Lebensmut ließ er sich dadurch aber nicht nehmen. Voller Stolz präsentierte er uns vor gut einem Jahr die ersten Fotos seiner kleinen Enkeltochter. Daran kann ich mich noch gut erinnern, denn es war typisch Siegfried: Wenn er sich freute, ließ er es jeden wissen! Genauso, wenn er sich ärgerte oder mit irgendetwas nicht einverstanden war. Seine Gefühle konnte er nur schwer für sich behalten. Das machte ihn zwar manchmal ein wenig schwierig, andererseits war es genau das, was ihn ausmachte und wofür wir ihn mochten. Dieses Jahr im August, beim Sommerturnier, war er zum letzten Mal bei uns.


Siggi, Du wirst uns fehlen!


Stefan Klein

Schachfreunde Buxtehude e.V.
im Dezember 2004