Harry Puls ein Nachruf


Die Buxtehuder Schachfreunde trauern um Harry Puls, der am 25. Mai 2005 im Alter von 77 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben ist. Harry trat vor etwa 15 Jahren in die damalige Buxtehuder Schachgesellschaft (BSG) ein, wo er von Anfang an sehr engagiert war. Er war Revisor und stellvertretender Vorsitzender. Zwei Jahre lang war er sogar 1. Vorsitzender, bevor die BSG im Jahr 2000 von den Schachfreunden übernommen wurde.

Pflichtbewusstsein, ein ausgeprägter Sinn für Ordnung, Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit zeichneten Harry aus. Er konnte den früheren Beamten nicht verleugnen. Bei Mannschafts-kämpfen war auf ihn absoluter Verlass. Im Verein wirkte Harry in der letzten Zeit etwas verschlossen. Als Turnierspieler bei früheren Seniorenturnieren war das ganz anders. Da war er ausgesprochen gesellig und bei den Mitspielern sehr beliebt. Wenn abends Skatturniere stattfanden, landete er immer auf den vorderen Plätzen.

Neben dem Schachspiel zählte das Campen zu seinen Hobbys. Mit seinem Wohnwagen zog er durch ganz Deutschland und nahm dabei auch an unzähligen Schachturnieren teil. So war er u.a. regelmäßiger Teilnehmer der niedersächsischen Seniorenmeisterschaft. Sportlich und abgehärtet war er ebenfalls: Sein Wohnwagen stand in Harsefeld auf dem Campingplatz. Wenn er sich dort aufhielt, schwamm er regelmäßig noch vor dem Frühstück seine Runden im See! Richtig genießen konnte Harry das Schachspiel, wenn er z.B. bei mir zu Hause am Dielen-tisch die „Klingen kreuzte“. Guter Kaffee, Cognac-Schwenkgläser gefüllt mit Asbach-Uralt, vor allem aber seine geliebte Pfeife, die er in Turniersälen nicht mehr rauchen durfte; dann war er in seinem Element. Diese Zusammenkünfte waren leider viel zu selten.

Auch wenn er seit längerer Zeit nicht mehr am Spielbetrieb teilnehmen konnte, fühlte er sich bis zum Schluss mit unserem Verein verbunden. Auf der letzten Jahreshauptversammlung war er dabei und man merkte deutlich, dass er sich trotz seiner Krankheit so schnell nicht unterkriegen ließ. Einige Wochen vor seinem Tod stattete er uns einen letzten Besuch ab. Obwohl gesundheitlich schwer angeschlagen, ging er erstaunlich gefasst mit seiner Krankheit um. Harry war eben eine Kämpfernatur, auch wenn er gewusst haben wird, wie es um ihn stand.

Heute, am 3. Juni 2005 verabschiedeten wir uns in der Auferstehungskapelle von Harry. Im Verein hinterlässt er eine Lücke, die wir schmerzlich spüren werden.

Hans-Werner Krawinkel

Schachfreunde Buxtehude e.V.
im Juni 2005