Bezirks-Mannschafts-Meisterschaft

SFB I

Am 5. Spieltag der Bezirksoberliga mussten wir zur 1. Mannschaft von Eintracht Munster nach Breloh reisen. Beide Teams konnten nahezu in Bestbesetzung antreten, es versprach also ein spannender Kampf zu werden. Und so kam es auch! Den Anfang machte nach zwei Stunden Stefan Klein an Brett 6. O-Ton Stefan:

Auf 1. d4 erwiderte ich mit Damenindisch, eine meiner „Wohlfühleröffnungen“ mit Schwarz. Im Mittelspiel forcierte mein Gegner einen taktischen Abtausch, bei dem er mir einen Turm und zwei Bauern abnahm, mir im Gegenzug jedoch das Läuferpaar überließ. Das Läuferpaar erwies sich als bärenstark und dominierte die gesamte Stellung. Kurze Zeit später konnte ich die Qualität zurückgewinnen und behielt im Ergebnis einen Läufer mehr. Es wurde noch einmal brenzlig, als mein Gegner einen Freibauern bis auf die siebte Reihe vorzog. Nach sorgfältigem Überlegen fand ich den richtigen Weg, um den Freibauern zu blockieren und zurückzugewinnen. Daraufhin gab mein Gegner auf.
 
Kurz darauf musste allerdings SFB-Mannschaftsführer Rafael Krain an Brett 7 den Ausgleich zulassen. Rafael ließ eine Figurenkonstellation zu, in der irgendwann die Figuren mit Deckungsaufgaben überlastet waren und er Materialverlust nicht mehr vermeiden konnte. Und dann nach drei Stunden sogar das 1 : 2. An Brett 2 geriet Bernd Skalmowski in die Leib- und Mageneröffnung seines Gegners. Der Munsteraner Mannschaftsführer konnte die Stellung öffnen und mit einem Schwerfigurenangriff einen Turm erobern. Es folgte ein Remis von Stefan Lehmkuhl an Brett 4. In einer lange Zeit verschachtelten Stellung konnte sich keiner der beiden einen Vorteil erarbeiten, nach 3 1/2 Stunden wurde „die Friedenspfeife geraucht“. Fast zeitgleich das nächste Remis durch Frank Schildt an Brett 3. Nach einer relativ ruhigen Variante der englischen Eröffnung hatte Frank im Endspiel die etwas schlechtere Bauernstruktur. Da Gewinnversuche zum Bumerang hätten werden können, nahm der Buxtehuder das Remis-Angebot seines Gegners an. Der Zwischenstand: 2 : 3 aus Buxtehuder Sicht. Unklar war die Lage an Brett 8 bei Justus Ibe. Hier wechselte der Vorteil einige Male von einer zur anderen Seite. Schließlich entstand ein Endspiel Springer gegen Läufer mit einem Mehrbauern für Justus. Der erfahrene Spieler der Heimmannschaft konnte jedoch den letzten Bauern unter Kontrolle bringen, als nur noch die beiden Könige auf dem Brett waren, war das Remis unvermeidbar ;-). 2,5 : 3,5 – jetzt wird’s aber eng! Den Ausgleich schaffte Torsten Damm an Brett 5. Torsten opferte im Mittelspiel einen Bauern für Aktivität. In hochgradiger Zeitnot übersah der junge Munsteraner dann eine Fesselung, die ihn erst einen Springer und letztlich auch die Partie kostete. Die Entscheidung musste also am Spitzenbrett fallen. Hier konnte Ralf Schöngart durch eine kleine Taktik einen Bauern erobern. Allerdings entstand nach etlichen Abtauschaktionen ein Endspiel mit Türmen und ungleichfarbigen Läufern und ein paar Bauern auf beiden Seiten. Der Buxtehuder Spitzenspieler bewies jedoch die nötige Geduld in einem anspruchsvollen Endspiel. Als nach 5 Stunden Spielzeit und 70 Zügen der letzte gegnerische Bauer verloren ging, gab der Gegner sich geschlagen. Damit war der Mannschaftssieg von 4,5 : 3,5 geschafft! Durch diesen Sieg stehen wir jetzt auf Platz 2 der Tabelle, nur einen Brettpunkt hinter dem Spitzenreiter aus Wohlde.
 
Ralf Schöngart
 
SFB II
 
Beide Mannschaften konnten nicht alle Bretter besetzen, weshalb an Brett 1 Martin Winkelmann kampflos gewann. An Brett 3 konnte der erkrankte Hans-Peter Tödter nicht ersetzt werden. Wir verloren kampflos.
Es ging also ausgeglichen in die restlichen 4 Partien.
 
An Brett 5 spielte Jannis Kolodzinski mit schwarz eine sehr solide Eröffnung. Im Mittelspiel gelang es ihm, die Dame seines Gegners zu gewinnen. Diesen Vorteil hat Jannis nicht mehr aus der Hand gegeben und überzeugend gewonnen.
 
Curd-Liam Hiersche schaffte es am Brett 4 mit einer Eröffnungsfalle, seinem Gegner einen Turm abzunehmen. Diese Mehrfigur hat Curd souverän mit ins Endspiel genommen und gewonnen. 
 
Volker Harms spielte am Brett 6 und setzte seine Gegnerin mit einem Königangriff unter Druck. Die Erfahrung von Volker und das präzise Spiel ließen seine Gegnerin nicht mehr zurück ins Spiel kommen und kurz vor dem Matt gab sie schließlich auf.
 
Am 2. Brett kämpfte Thomas Höhle noch etwas länger. Im Mittelspiel hatte sein Gegner die stärkeren Drohungen gefunden und sich Vorteil erarbeitet. Am Ende blieb Thomas nur noch die Aufgabe.
 
Somit konnte die 2. Mannschaft einen überzeugenden Sieg mit 4:2 feiern. 
 
Thomas Höhle
 
SFB III
 
An Brett 4 spielte Bjarne Walter eine gute Eröffnung und erlangte ein starkes Zentrum. Dann traf er bei den Abwicklungen nicht die richtige Wahl und geriet in eine passive Stellung, verlor einen Bauern, und der Nachteil vergrößerte sich, bis die Partie nicht mehr zu halten war. Bei anderer Abwicklung im Mittelspiel hätte er eine angenehme Remisstellung erreicht.

An Brett 3 wählte Maximilian Hinsch eine sehr luftige Verteidigung, konnte dann nicht alles gedeckt halten und verlor nach und nach Bauern, so dass der luftige König zum Angriffsobjekt wurde. Maximilian kämpfte, aber die Übermacht erwies sich als zu groß und er musste aufgeben.

An Brett 2 hatte Peter Rußi es mit dem angenommenen Damengambit zu tun. Als es nicht gelang, den Bauern zurück zu gewinnen, wurde der Druck am Damenflügel immer größer und Peter suchte sein Heil in einem Königsangriff. Und hätte in den nächsten Zügen mattgesetzt, leider kam ihm der Gegner einen winzigen Zug zuvor. 

An Brett 1 verteidigte sich Helmut Blanck Französisch. Keiner konnte sich Aussichten auf einen Gewinn erarbeiten. Als die anderen Partien beendet waren, wurde ein Remis vereinbart.

Helmut Blanck

Bezirks-Dähnepokal

Insgesamt 30 Spieler haben für den Bezirks-Dähnepokal (BDP) 2023/24 gemeldet, 6 davon kommen von den SFB! Am 20.1. fand in Wohlde die erste Vorrunde statt, hier waren Stefan Lehmkuhl und Justus Ibe am Start. Stefan konnte nach eigener Aussage einen glücklichen Sieg durch Zeitüberschreitung seines Gegners verbuchen. Justus erreichte in der Turnierpartie ein Remis, konnte danach aber die erforderliche Schnellpartie gewinnen. Am 27.1. dann in Buchholz die zweite Vorrunde. Hier profitierte Rafael Krain von der Absage seines Gegners und kam kampflos weiter. Peter Rußi gewann souverän in seiner alten Heimat, genauso wie Ralf Schöngart in der Neuauflage der letztjährigen Erstrundenbegegnung. Martin Winkelmann schaffte in der Turnierpartie ein sicheres Remis und konnte die folgende Schnellpartie überzeugend gewinnen. Dadurch haben alle SFB’er die zweite Runde im BDP erreicht. Diese findet am 10.2. beim SV Wesel statt.

Ralf Schöngart

Ralf Schöngart ist Sieger im Schnellturnier

Mit dem letzten Spielabend im Januar ging für die Schachfreunde auch das erste Turnier des Jahres 2024 zu Ende: Beim Schnellschachturnier wurde es in den Runden 5 bis 7 zum Schluss noch einmal richtig spannend. Ganz vorne an der Spitze war die Sache eindeutig, denn hier konnte Ralf Schöngart seinen Titel aus dem Vorjahr mit 6 aus 7 Punkten eindrucksvoll behaupten.

Dahinter wurde es ganz eng, denn die Plätze 2 bis 4 waren allesamt punktgleich, so dass die Zweitwertung (Buchholz) und die Drittwertung (Sonneborn-Berger) die Entscheidung bringen mussten. Auf den zweiten Platz kam Stefan Klein mit 4,5 Punkten dank der besten Buchholzwertung. Platz drei ging an Thomas Höhle, der in der Buchholzwertung gleichauf lag mit Platz vier, sich aber dank der besseren Drittwertung durchsetzen konnte. Herzlichen Glückwunsch an alle drei!

Insgesamt nahmen dieses Jahr 12 Spieler teil. Hier die ausführlichen Turnierergebnisse mit Abschlusstabelle: Schnellschachturnier

Mannschaftsmeisterschaft

SFB I

Am 4. Spieltag in der Bezirksoberliga empfing unsere Erste Lachendorf I. Nach der unglücklichen Niederlage in der letzten Runde gegen Rotenburg sollte Wiedergutmachung betrieben werden. Den Startschuss hierzu gab’s nach zweieinhalb Stunden, gleich drei Partien endeten fast zeitgleich. An Brett 7 spielte der Mannschaftsführer Rafael Krain nach der Skandinavischen Eröffnung eine solide Partie, die folgerichtig mit einem Remis endete. Stefan Lehmkuhl an Brett 4 konnte sich nach etlichen Abtausch-Aktionen ein klar vorteilhaftes Leichtfiguren-Endspiel erarbeiten, welches er auch souverän zum Punktgewinn nutzte. Der nächste Sieg folgte an Brett 8 durch Thomas Höhle. Nach der englischen Eröffnung startete Thomas einen Bauernsturm am Königsflügel, der mit einem frühen Matt belohnt wurde. 2,5 : 0,5 schien beruhigend. Eine halbe Stunde später dann das nächste Remis durch Frank Schildt an Brett 3. Gewohnt sicher wickelte Frank nach einer ausgeglichenen Partie in ein Turm-Springer-Endspiel ab, in dem keiner der beiden Spieler reelle Gewinnchancen hatte. An Brett 6 wählte Stefan Klein mit Weiß das scharfe Mittelgambit. In einer von Taktik geprägten Partie erreichte er ein Turmendspiel mit zwei Mehrbauern. Allerdings unterschätzte Stefan den letzten gegnerischen Freibauern, der es bis auf die zweite Reihe schaffte und dadurch das Remis sicherte. 3,5 : 1,5 hörte sich deutlich an, die restlichen Partien standen aber alle kritisch. Nach 4 Stunden dann der Siegtreffer durch Ralf Schöngart an Brett 1. In schwieriger Stellung konnte der Buxtehuder mit Schwarz durch eine kleine Taktik eine Qualität erobern. Mit nur noch 40 Sekunden auf der Uhr entstand ein überraschendes Mattbild, dass nur noch durch ein Damenopfer zu verhindern gewesen wäre – 4,5 : 1,5! Bernd Skalmowski opferte an Brett 2 in einer sizilianischen Partie eine Figur für einen Bauern und aktive Figuren. Schwarz konnte aber nach und nach seine Figurenstellung verbessern und schließlich die Mehrfigur im Endspiel verwerten. Die längste Partie spielte Torsten Damm an Brett 5. Torsten büßte im Mittelspiel eine Qualität ein und konnte diesen Nachteil trotz großer kämpferischer Leistung nicht mehr wettmachen. Nach viereinhalb Stunden gab er die jetzt hoffnungslose Stellung auf. Damit war der Endstand von 4,5 : 3,5 für uns erreicht und wir stehen weiter auf Patz 3 in der Tabelle.

Ralf Schöngart

SFB II

Die zweite Mannschaft musste in der Bezirksklasse West bei der dritten Vertretung des Stader SV antreten. Es begann äußerst ungünstig für die SFB: Curd-Liam Hiersche musste an Brett 3 mit Weiß gegen die Französische Verteidigung spielen, leistete sich aber einige Felderschwächen, die schließlich durch eine Springergabel eine Qualität und damit auch die Partie kostete. 0 : 1 nach nur einer Stunde. An Brett 6 sah sich Martin Neumann mit der Bird-Eröffnung konfrontiert, die er nicht kannte. Trotzdem konnte er nach gut zwei Stunden das Remis sichern. Dann die nächste Niederlage: Peter Rußi war kurzfristig für den erkrankten Martin Winkelmann eingesprungen. An Brett 4 wählte er als Schwarzer die solide Caro-Kann-Eröffnung, musste sich aber nach knapp drei Stunden Spielzeit geschlagen geben. Den Anschlusstreffer schaffte Volker Harms an Brett 5. Und es war nicht nur der Anschlusstreffer, Volker setzte seinen Gegner sogar Matt! Und es folgte sogar der Ausgleich: An Brett 1 spielte  Hans-Peter Tödter mit Weiß. Eine beindruckende Bauernwalze verschaffte dem SFB-Mannschaftsführer einen bis nach c7 vorgerückten Freibauern. Alle schwarzen Figuren versammelten sich auf der Grundlinie, bis schließlich nach dreieinhalb Stunden eine Zugzwang-Stellung erreicht war und damit der Sieg feststand. 2,5 : 2,5, die letzte Partie musste entscheiden. Justus Ibe erreichte an Brett 2 eine vorteilhafte Stellung mit einem Mehrbauern im Turmendspiel. In diesem Endspiel traf Justus dann leider einige falsche Entscheidungen, so dass er mit nur noch wenigen Sekunden auf der Uhr nach über fünfeinhalb Stunden Spielzeit die Partie aufgeben musste. Damit stand die unglückliche Niederlage von 2,5 : 3,5 fest.

Nach Angaben von Hans-Peter Tödter

SFB III

In der Kreisklasse West hatte die dritte SFB-Vertretung die zweite Mannschaft des SC 81 Schneverdingen zu Gast. Hier konnte man spannende Partien beobachten, die teilweise hin- und her wogten. An Brett 2 eroberte Maximilian Hinsch zwei Leichtfiguren für einen Turm. Als es fast schon so aussah, als könnte sich Schwarz Gegenspiel verschaffen, drohte plötzlich ein undeckbares Matt mit Läufer und Dame auf g7 – 1 : 0 und der Premierensieg in der Mannschaft für Max! Und auch die Bretter drei und vier waren klar besser für die Heimmannschaft. An Brett 3 hatte Bjarne Walter zwei Bauern mehr im Springerendspiel. Allerdings hatte auch Weiß noch einen Freibauern, der durch eine kleine Unachtsamkeit des Buxtehuders zu einer neuen Dame wurde, also 1 : 1. An Brett 4 spielte Tabea Stab eine schöne Partie und erreichte Vorteil. Ihr erfahrener Gegner gab dann aber die Dame für zwei Türme und konnte durch diese ungleiche Materialverteilung die Partie letztlich doch noch für sich entscheiden. An Brett 1 war kurzfristig Helmut Blanck eingesprungen, der den in die Zweite aufgerückten Peter Rußi ersetzte. In dieser Partie konnte keiner einen wirklichen Vorteil erzielen, also Remis. Endergebnis 1,5 : 2,5. Aber unsere Jugendlichen sammeln Erfahrung und machen deutliche Fortschritte in ihren Partien. Der erste Mannschaftssieg kommt bestimmt bald!

Ralf Schöngart

 

NSV-Schnellschach-Meisterschaft

Das Schachjahr begann traditionell mit der Schnellschach-Meisterschaft des NSV in Verden/Aller. Mit 148 Spielern war – trotz Hochwasser in der Gegend – die max. mögliche Teilnehmerzahl von 150 fast erreicht. Unter den Teilnehmern waren etliche Titelträger, hervor stach aber natürlich der frisch gebackene Vize-Europameister mit der deutschen Mannschaft, GM Dimitri Kollars (ELO 2632!). Von den SFB waren in diesem Jahr nur Stefan Lehmkuhl und ich selber am Start. Stefan erreichte 2,5 Punkte aus sieben Runden und war mit Platz 110 natürlich nicht zufrieden. Allerdings war es für ihn auch nur das „Warm-Up“ für das A-Open, an dem er aktuell teilnimmt. Ich selber kam auf 4 Punkte und landete mit Startnummer 45 auf Platz 49, also ziemlich im erwarteten Bereich – auch wenn in der einen oder anderen Partie durchaus mehr möglich gewesen wäre. In der inoffiziellen „Seniorenwertung“ belegte ich sogar Platz 3 … Souveräner Turniersieger mit 6,5 aus 7 wurde der uns bestens bekannte IM Jonathan Carlstedt. 

Es gab bei dem Turnier zwar einige zeitliche Verzögerungen, aber insgesamt war die Veranstaltung sehr gut organisiert. Und sämtliche Partien wurden live übertragen, diese sind auf der NSV-Seite zu finden.

Ralf Schöngart

8. Internationales Bad Schwartau Open

Vom 27.12 – 30.12.2023 fand in den Krummlandhallen in Bad Schwartau das 8. Internationale Bad Schwartau Open statt. Insgesamt gingen 108 Teilnehmer an den Start, darunter auch ein paar aus unserem Schachbezirk, wie zum Beispiel Oliver Meschke von der Eintracht Munster, der am Ende den 7. Platz erreichte. Die Schachfreunde Buxtehude wurden durch mich selbst (Justus Ibe) vertreten. Gespielt wurde mit einer Bedenkzeit von 90 Minuten für die ersten 40 Züge + 30 Minuten mit einem Inkrement von 30 Sekunden.

In der ersten Runde bekam ich es mit der langjährigen Frauenbundesligaspielerin Anita Just (Elo1867/DWZ1883). Ich konnte anfangs gut mithalten, wurde jedoch im späteren Verlauf der Partie etwas zusammengeschoben, so dass ich nach 25 Zügen aufgab.

In der zweiten Runde musste ich gegen einen DWZ-losen Spieler spielen. Er baute sich Königsindisch auf und kam relativ gut aus der Eröffnung raus. Im Endspiel unterlief ihm jedoch ein Fehler und mir gelang es, seinen Läufer einzusperren. Wenige Züge später gab mein Gegner auf.

In der dritten Runde setzte mir mein Gegner (Elo1701/DWZ1582) die Englische Eröffnung vor und ich konnte mir eine sehr aussichtsreiche Stellung erarbeiten. Dann gelang es meinem Gegner aber, meine Struktur zu schwächen und schließlich noch einen wichtigen Bauern von mir zu gewinnen, weshalb ich nach 43 Zügen aufgab.

Gegen meinen nächsten Gegner (Elo1796/DWZ1755) erreichte ich als Schwarzer in der Russischen Verteidigung ein ausgeglichenes Endspiel mit einem Turm und dem Läuferpaar auf beiden Seiten. Durch eine von mir übersehene Fesselung konnte er aber einen Bauern gewinnen und als die Türme und ein Läufer getauscht wurden blieb mir nach 60 Zügen nichts anderes als die Aufgabe übrig.

In der fünften Runde machte ich mit meiner noch sehr jungen Gegnerin (DWZ866) kurzen Prozess, wodurch ich ausgeruht in die sechste Runde starten konnte. Hier bekam ich als Weißer Skandinavisch von meinem Gegner (Elo1571/DWZ1535) vorgesetzt, wir tauschten schnell, sehr viel ab und einigten uns nach 16 Zügen auf Remis.

In der letzten Runde wählte mein Gegner (Elo1588/DWZ1676) Katalanisch. Ich kam nicht gut aus der Eröffnung raus und mein Gegner stand zwischenzeitlich klar auf Gewinn. Dann entschied er sich aber für ein falsches Opfer und am Ende hatte ich einen Springer für zwei Bauern erhalten. Als die Zeitkontrolle geschafft war, gab mein Gegner die Partie auf.

Am Ende stand ich mit 3,5 Punkten auf dem 60. Platz und landete damit 13 Plätze vor meiner Setzlistenplatzierung und konnte mit meiner DWZ die 1500 durchbrechen.

Justus Ibe

8. Internationales Bad Schwartauer Open: Tabelle

Vorgezogener Spieltag für SFB II

Nach dem 2:4 zwei Wochen zuvor wollte die Mannschaft diesmal unbedingt wieder punkten. Da SFB I spielfrei hatte, konnte SFB II am 17.12.2023 in starker Besetzung in der Bezirksklasse West bei BW Buchholz II antreten. Wir waren gespannt, ob auch die Buchholzer diese Möglichkeit nutzen würden. Außer an Brett 1 taten sie es aber nicht, was uns von vornherein in eine gewisse Favoritensituation brachte.

Die erste beendete Partie wurde an Brett 5 gespielt. Curd-Liam Hiersche hatte schon im 9. Zug einen Läufer gewonnen, verlor jedoch wegen eines übersehenen Abzugsschach im 21. Zug seine Dame und gab die hoffnungslos gewordene Partie auf. Fast gleichzeitig führte Volker Harms seine Schwarzpartie an Brett 6 zum Remis. Nach zwei Stunden Spielzeit sorgte Justus Ibe an Brett 4 für den Ausgleich zum 1,5:1,5. Mit einem feinen Manöver fing er nach 16 Zügen die gegnerische Dame, die sich nach a4 verirrt hatte. Sein Gegner spielte dennoch bis zum 31. Zug weiter.

An Brett 2 musste sich Thomas Höhle mit der von ihm ungeliebten Abtausch-Variante in der Französischen Verteidigung auseinandersetzen. Er erreichte ein Springer-Endspiel mit Mehrbauern, in dem sein Springer die besseren Felder besaß. Sein Gegner ließ sich nach Springerabtausch die Verwertung des Mehrbauern nicht mehr zeigen und gab auf. Der Siegpunkt stellte sich an Brett 3 ein, wo Hans-Peter Tödter in einer indischen Variante im Mittelspiel die d-Linie öffnen konnte und darüber seine Schwerfiguren in die schwarze Stellung eindringen ließ. Sein Gegner gab im 31.Zug auf.

Martin Winkelmann bekam es an Brett 1 mit einem starken Buchholzer BOL-Spieler zu tun. Die Partie verlief sehr komplex, aber irgendwann zwang Martin seinen Gegner zu einem Figurenopfer für einen Bauern. Im Endspiel ließ er nichts mehr anbrennen und schob die Partie sicher dem Sieg entgegen, womit nach fünf Spielstunden unser Gesamtsieg von 4,5 : 1,5 Punkten feststand.

Hans-Peter-Tödter

Jugendserie in Stade am 9. Dezember

Am 9.12. fand in Stade das dritte Turnier des Stader Jugend Grand-Prix 23/24 statt.

Unser Verein wurde hierbei von Curd Hiersche, welcher in der U-14 startete, und Justus Ibe (U16) vertreten. Wegen geringer Beteiligung in manchen Altersklassen, wurde sowohl das U-12 mit dem U-14 Turnier zusammengelegt, als auch das U-16 Turnier mit den Veteranen (16+).

Im U-14 Turnier konnte sich Curd mit 5.5 Punkten und einer leicht besseren Buchholzwertung den Sieg sichern. Justus in der U16 gewann seine ersten 5 Partien, remisierte in den letzten beiden Runden und stand somit mit 6 Punkten als Sieger fest. Dieses äußerst positive Ergebnis zeigt noch einmal mehr, was für Früchte unsere engagierte Jugendarbeit trägt.

Hier der Link zur Turnierseite mit allen Ergebnissen und einigen Bildern. 

Justus Ibe

Seniorenmeisterschaft von M-V

Vom 29.11. – 7.12.23 fand in Binz auf Rügen die 23. Offene Senioren -Landeseinzelmeisterschaft von Mecklenburg-Vorpommern statt. Startberechtigt sind bei diesem Turnier Senioren ab einem Alter von 60 Jahren und Seniorinnen ab 55 Jahren. Wie beliebt dieses Turnier ist, belegt die Tatsache, dass die ursprünglich zur Verfügung stehenden 150 Plätze am Tag des Anmeldebeginns bereits um 0.50 Uhr vergeben waren! Später wurden dann noch 20 zusätzliche Starter zugelassen, so dass letztendlich 170 Spieler am Turnier teilnehmen konnten. Unter ihnen 1 GM, 2 IM, 6 FM, 2 WIM und 2 WFM – kein schlechtes Niveau! Gespielt wurde wiederum im Dorint Seehotel Binz-Therme, das nicht nur hervorragende Spielbedingungen bietet, sondern auch über einen tollen Wellness-Bereich mit Schwimmbad, Soleschwebebecken und einer sehr gepflegten Sauna-Landschaft verfügt. Außerdem gab es ein leckeres Frühstücksbuffet sowie ein reichhaltiges Buffet am Abend, das keine Wünsche offen ließ.

Nach einer etwas anstrengenden 5-stündigen Anreise über schnee- und eisbedeckte Straßen ging’s am Nachmittag los. Mein Erstrunden-Gegner (ELO 1708) spielte gegen mich das Budapester Gambit, kannte aber offensichtlich die von mir gewählte Variante nicht wirklich. Im 6. Zug büßte er einen Springer ein und 4 Züge später auch noch eine Qualität. Mit einem Turm weniger hatte er nach 11 Zügen und nicht einmal 10 Minuten Spielzeit keine Lust mehr. Nach den Reisestrapazen kam mir das sehr gelegen. In der 2. Runde gewann ich als Schwarzer im Caro-Kann früh einen Bauern und stand klar auf Gewinn. Dann lud ich meinen Gegner (ELO 1844) aber zu Gegenspiel mit einem siegreichen Königsangriff ein – ärgerlich. In Runde 3 musste ich lange kämpfen, bis ich mit Weiß meinen Gegner (ELO 1814) nach 63 Zügen im Leichtfigurenendspiel bezwingen konnte. Mein nächster Gegner (ELO 1867) wählte mit Weiß eine sehr eigenwillige Eröffnung (1. Sh3, 2. g3, 3. f3, 4. Sf2). Später opferte er noch einen Bauern für Angriff, der allerdings nichts einbrachte, so dass der Mehrbauer schließlich die Partie entschied. In Runde 5 traf ich mit Weiß auf Holger Fabig, den Bruder unseres Vereins-Mitgründers Hans-Jürgen. In einer spannenden Partie hatte ich erst Glück, dass Holger (ELO 1926) ein dreizügiges Matt mit Damenopfer übersah, bevor ich im Endspiel mit Mehrbauern dieses Geschenk zurück gab, also Remis. Die nächste Partie war Kurzarbeit. Ich übersah im Slawischen Damengambit einen Läuferzug meines Gegners (ELO 1905), der den Läuferabtausch auf f8 erzwang. Bevor mir noch mehr solcher „Glanzleistungen“ unterliefen, nahm ich das frühe Remis-Angebot lieber an. Runde 7 bescherte mir den Letztrunden-Gegner (ELO 1866) des Vorjahres. Wieder wählte ich Sämisch und erreichte eine klar vorteilhafte Stellung. Aber wiederum ließ ich einen gewinnbringenden Königsangriff des Schwarzen zu. Tja, wenn man einen Fehler gut kann, warum soll man dann andere machen (s. Runde 2)?! 4 aus 7, nicht gerade berauschend. Also musste was passieren und ich spielte in Runde 8 mit Schwarz selber das Budapester Gambit. Ich konnte auch eine sehr schöne Angriffsstellung erreichen, aber irgendwie schaffte es mein Gegner (ELO 1884), sich „rauszumogeln“. In einem für mich schlechteren Endspiel entdeckte ich dann glücklicherweise eine taktische Abwicklung, die mir zwei Mehrbauern und damit den vollen Punkt einbrachte. Mein Letztrunden-Gegner (ELO 1874) hatte im Turnierverlauf schon namhafte Gegner geschlagen, ich war also gewarnt. Hier konnte ich mit Weiß durch aktives Spiel eine klar bessere Stellung erreichen. Schwarz versuchte noch einen gefährlich aussenden Königsangriff, ich konnte jedoch alle Bemühungen abwehren und gewann schließlich durch eine Springergabel einen Turm. Ein versöhnliches Ende mit 6 aus 9 und Platz 25, punktgleich mit Platz 14.  Und ich bekam sogar noch den 3. Ratingpreis für Spieler unter DWZ 2000. Allerdings hätte ich bei dem Gegnerschnitt 6,4 Punkte machen müssen (keine Ahnung, wie das mit den 0,4 geht …), ich habe also ein paar DWZ-Pünktchen eingebüßt.

Auch dieses Jahr waren wieder zwei SFB’er am Start. Sigrun Naumann war mit Abstand auf dem letzten Platz der Setzliste. Trotzdem hielt sie in vielen Partien ausgezeichnet mit und verlor teilweise nur sehr unglücklich. Sie erreichte gegen durchweg stärkere Gegner am Ende 1,5 Punkte (1 Sieg, 1 Remis) und verbuchte ein DWZ-Plus von 20 Punkten!

Im Rahmenprogramm gab es dieses Jahr ein Highlight. Neben den obligatorischen Blitz- und Schnellschach-Turnieren kam die bisher einzige Frau in Deutschland mit dem männlichen Großmeistertitel zum Turnier: Elisabeth Pähtz las einige Passagen aus ihrem Buch, beantwortete Fragen zu ihrem Werdegang und zeigte an einigen praktischen Beispielen, „wie Großmeister denken“. Zwei Stunden beste Unterhaltung!

Insgesamt waren es wieder schöne Tage auf Rügen. Auch wenn das Wetter leider nicht mitspielte – die Älteren werden sich erinnern: Man nennt es „Winter“.

Ralf Schöngart